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21 Thorsten Kucklick über seinen Productized Service UltraPress

21 | Thorsten Kucklick | UltraPress Productized Service

Thorsten Kucklick ist derzeit an zwei Projekten beteiligt. Das eine Projekt nennt sich „Mein Spiel“. Dort können seine Kunden personalisierte Spiele bestellen. Das zweite und für uns besonders spannende Projekt ist „UltraPress“: Dieses Unternehmen erstellt WordPress Webseiten als Productized Service.

Inwiefern ist UltraPress ein „Productized Service“?

Beim Aufbau von Webseiten gibt es verschiedene Schritte, die relativ gleichartig sind. Auch Webseiten für bestimmte Kundengruppen zeigen immer wieder Parallelen. Der Ansatz von UltraPress ist daher, verschiedene Standards zu entwickeln auf die man immer wieder zurück greifen kann. Diese können dann als Paket, oder eben als Productized Service, an den Kunden verkauft werden.

Warum Thorsten Kucklick UltraPress gründete

Thorsten ist weder Webdesigner noch Programmierer. Das war genau der Grund, warum er UltraPress gegründet hat. Macht keinen Sinn? Doch! Bei seinem zweiten Unternehmen „Mein Spiel“ kam er immer wieder an den Punkt, wo Arbeiten an der Webseite an Programmierer weitergegeben werden mussten. Das hat ihn gestört, denn es war aufwändig im Arbeitsablauf und teuer. So stieß er irgendwann auf WordPress und stellte fest, dass er dort auch als nicht-Programmierer ohne Weiteres selbst Webseiten erstellen und unterhalten kann. Schließlich kam er auf die Idee, das nicht nur für sich zu nutzen, sondern auch als Service anzubieten und gründete UltraPress.

Was bietet UltraPress an?

Nach und nach hat Thorsten Kucklick heraus gefunden, dass Leute, die eine Webseite brauchen, gar nicht wissen, was sie genau brauchen. Daher bietet er feste Pakete an („Done for you“), die so zu sagen als Grundlage dienen, und zu denen seine Kunden weitere Zusatzleistungen buchen können. UltraPress deckt eine bestimmte Kundengruppe mit bestimmten Anforderungen an eine Webseite ab, die dann passgenau bekommen, was sie brauchen.

Wie läuft der Prozess bei UltraPress ab?

Zwar können Thorstens Kunden auch direkt auf seiner Webseite buchen, die meisten bevorzugen allerdings erst einmal ein persönliches Gespräch mit Thorsten oder einem anderen Projektmanager. Dieses wird auch geführt, wenn Kunden direkt über die Webseite buchen um alle Eckdaten abzuklären. Was braucht der Kunde technisch? Wer ist die Zielgruppe? Was soll die Webseite vermitteln? Dazu bekommt der Kunde bei Bedarf eine Liste mit Adjektiven, aus denen er auswählen kann. Soll der Auftritt eher frisch sein? Eher düster? Danach wird eine erste Probe-Seite in WordPress erstellt und mit dem Kunden abgestimmt. Wenn alles abgesegnet ist, wird die Seite ausgebaut und die Inhalte kommen nach.

Wer arbeitet mit?

Um Aufträge, die bei UltraPress eingehen, kümmert sich ein Projektmanager. Dieser hat auch den Kundenkontakt und kümmert sich auch selbst um die WordPress-Seite. Als Projektmanager engagiert Thorsten Leute, die mit WordPress bereits umgehen können, lediglich in die Prozesse werden sie von ihm eingearbeitet. Wenn nötig, kommen noch ein, zwei Designer aus einem festen Pool zum Einsatz. Programmierer werden nur dann eingesetzt, wenn irgendwelche Features gewünscht sind, die WordPress nicht abdeckt. Keinen von diesen Leuten hat Thorsten Kucklick übrigens fest angestellt. Er setzt auf eine leichtgewichtige Struktur mit Netzwerk.

Tipp: Welchen Fehler hätte Thorsten sich gerne gespart?

Dinge erst einmal einfach zu gestalten, ist immer gut. Mit „Mein Spiel“ hatte Thorsten erst zu kompliziert begonnen, sodass seine Kunden sehr viel Arbeit in ein Spiel stecken mussten. Nachdem er den Prozess des Personalisierens vereinfacht hatte, sprach er einen viel größeren Kundenkreis an, was für den Anfang besser war. Später kann man immer noch komplexer werden. An sich findet Thorsten Kucklick allerdings, dass Fehler passieren dürfen und sollen. Man muss Dinge versuchen, Prozesse aufbauen und probieren, ob sie funktionieren.

Webseiten:

Hier könnt ihr Thorsten Kucklicks Blog finden:

http://autaak.de/

Und hier seine Unternehmen:

http://meinspiel.de/

http://ultrapress.de/

18 – Smart Business Concepts & Solopreneur – Ehrenfried Conta Gromberg

Ehrenfried Conta Gromberg entwickelt Smart Business Concepts und veranstaltete den Solopreneur-Day. Dort werden Unternehmer angesprochen, die smarter unterwegs sind, als man es von klassischen Unternehmen erwarten würde.

Was macht einen Solopreneur aus?

Solopreneure sind schlank unterwegs. Ihr Ziel ist es nicht, feste Gebäude aufzubauen oder Personen anzustellen. Solopreneure sind aber keine Eigenbrödler: sie haben durchaus Netzwerke. Trotzdem sind sie die alleinigen Inhaber ihres Unternehmens, nehmen kein Fremdkapital auf und arbeiten nicht auf den Exit hin. Außerdem haben Solopreneure flexible Teams und arbeiten mit Komponenten in meist digitaler Struktur und hohem Grad an Automatisierung.

Wie bekommt ein Solopreneur sein Produkt auf die Straße?

Erst einmal muss man sich hinsetzen und nachdenken. Es muss ein Konzept her, man muss wissen, wo der Weg hingehen soll. Der Weg darf dabei natürlich flexibel sein, Umwege sind drin. Grundlegende Fragen wie: Was will ich eigentlich? Wie groß soll mein Unternehmen werden? müssen allerdings von vornherein beantwortet werden.

„Kompetent mit Komponenten arbeiten“

Als Ehrenfried Conta Gromberg angefangen hat, Business Konzepte auseinander zu nehmen und zu verstehen, fiel ihm auf, dass am Ende einzelne Komponenten übrig bleiben. Man bildet selbst sozusagen den Kern und holt sich andere Unternehmen als (oft digitale) Komponenten dazu. Dabei gibt es übergreifende Komponenten, die jeder braucht; zum Beispiel arbeiten 90% der Solopreneure mit WordPress und viele mit Google Analytics. Und dann gibt es Komponenten, die branchenspezifisch sind, wie beispielsweise Auslieferungstools für Händler. Dabei ist Ehrenfrieds Faustformel: Vom aktuellen Umsatz sollten maximal 10% für Komponenten drauf gehen.

Was macht eine gute Komponente aus?

Eine gute Komponente muss einfach greifbar sein: man muss wissen, was man reinsteckt damit etwas Bestimmtes raus kommt. Der Output muss klar definiert sein und nach Checkliste abgearbeitet werden können. So wird allen Parteien transparent gemacht, was passiert und wie die Komponente ein Problem lösen oder einen Wunsch erfüllen kann. Weg also von der Individualisierung hin zum Productised Service und zu automatisierten Prozessen.

Beispiel: „Potato Parcel“

Ein Minimalbeispiel für ein Unternehmen und seine Komponenten wäre das britische Potato Parcel. Den Kern bildet ein Mann mit seiner Idee, Kartoffeln mit Sprüchen auf Bestellung zu versenden. Weiterhin hat er vier Komponenten: seine Webseite, ein Shopsystem auf seiner Webseite, ein Auslieferungssystem und Kommunikationskanäle wie Mailchimp, Instagram und Twitter. Ein sehr schlankes Konzept, mit guter Konzeption und nahezu ohne Risiko. Übrigens auch ein wichtiger Punkt: Lieber schlank anfangen, ohne großes Risiko und erst einmal den Markt antesten, wie wir es vom Lean Start up kennen.

Ehrenfrieds Hebel-Tipp

Ehrenfried Conta Gromberg Tipp zum Zeitsparen: als erstes die Newsletter Komponente eures Unternehmens überdenken. Sammelt alle E-Mail Adressen direkt richtig, macht euch Gedanken über deren Verwaltung, schon bevor ihr sie bekommt. Das spart am Ende eine Menge Zeit und Arbeit! Newsletter2go und Mailpoet wären Programme, die man beispielsweise gut nutzen könnte.
Es gibt auch Apps, wo die Leute ihre Mail-Adressen selbst eintragen können, was beispielsweise auch noch das Handschrift-Problem löst.

Webseiten:

http://smartbusinessconcepts.de/

http://solopreneurday.de

Tools:

https://www.newsletter2go.de

http://www.mailpoet.com

Talk auf der DNX über die Produkttreppe:

https://www.youtube.com/watch?v=_v8t4NX5KX0