20 Nein sagen – Die „Not to do“-Liste

Nein-Sagen kann ein toller Hebel für euch sein, nämlich indem ihr nur noch die Dinge tut, die euch weiter bringen. Zu anderen müsst ihr einfach mal „nein“ sagen.

Warum kann ich so schlecht „nein“ sagen?

Ein Grund dafür, dass ich so schlecht „nein“ sagen kann ist wahrscheinlich, dass ich schon so viele gute Erfahrungen mit dem Ja-Sagen gemacht habe. Mir sind bisher viele gute Dinge passiert, weil ich „ja“ und nicht „nein“ gesagt habe: Es verstecken sich viele neue Chancen hinter dem Ja-Sagen und viele interessante Menschen. Leider kommt man irgendwann an seine Grenzen: Man hat ja nicht unendlich viel Zeit, um alles, was möglich ist, zu tun. Man hat sozusagen nur eine bestimmte Zahl an „Jas“ zur Verfügung (siehe dazu auch die Hebelzeit-Folgen zu Opportunitätskosten und zur Ökonomie der Aufmerksamkeit, Links sind unten). Außerdem will ich niemanden enttäuschen, indem ich nein sage. Ich möchte nicht durch Absagen arrogant wirken, aber es geht manchmal nicht anders.

Nein zu meinen eigenen Ideen

Das Nein-Sagen beschränkt sich übrigens nicht nur auf andere Menschen: Ich musste im vergangenen Jahr auch verdammt oft zu mir selbst „nein“ sagen. Ich habe jeden Tag so viele Ideen, die ich gerne angehen würde. Doch ich musste lernen, mich zu fokussieren und mich auf eine Sache zu konzentrieren. Ich wäre heute nicht da wo ich bin, wenn ich nicht 1000 Mal „nein“ gesagt hätte zu anderen Ideen.

Das eigene Leben optimieren

Nein-Sagen zu Dingen, die man nicht will, ist wichtig. Aber um das zu können, muss man natürlich wissen, was genau man will. Anders formuliert: Auf was will ich mein Leben optimieren? Auf Ruhm? Oder auf Geld? Zu diesem Thema gibt es einen tollen Vortrag von Derek Sivers auf der DNX, den ich euch unten in die Links gepackt habe. Ich persönlich bin mir noch nicht zu 100% sicher, was ich am Ende will. Freiheit spielt aber eine große Rolle, insofern dass ich Zugriff auf die Ressourcen habe, die ich brauche. Ich weiß also schonmal grob, zu was ich daher „nein“ sagen muss und was mich diesem Ziel auf jeden Fall nicht näher bringt. Ich möchte die größtmögliche Freiheit für mich, meine Kunden und mein Team, und ich versuche zu allem „nein“ zu sagen, was dem im Weg steht.

Keine Projekte mehr, die nicht zu mir passen

Ich habe in meiner Firma feste Prozesse etabliert, nach denen gearbeitet wird. Diese Struktur erleichtert die Planung und die Kalkulation enorm. Das bedeutet aber auch, dass ich meinen Kunden ein festes Paket anbiete und wer das nicht will, zu dem muss ich leider „nein“ sagen. Da sind mir meine Prozesse tatsächlich wichtiger, als dieser neue Kunde, der da nicht rein passt. Das ist doch super spannend: Ich gebe mir selbst feste Strukturen vor, minimiere also meine Freiheit erst einmal. Das wiederum gibt mir aber am Ende des Tages erst meine Freiheit, da ich die Kontrolle habe und nicht überrascht werde von jedem neuen Auftrag. Ich habe Freiheit durch Struktur.

Test: „nein“ zu persönlicher Beratung

In der kommenden Zeit möchte ich etwas, zugegebenermaßen, Gewagtes ausprobieren. Ich möchte persönliche Beratung abschaffen um mir mehr Freiheit zu verschaffen. Wenn meine Kunden nicht aus Frankfurt kommen, dann berate ich sie meist über Skype oder Telefon, und das klappt gut und ist zeiteffizient. Wenn die Kunden aus der Umgebung sind, finden oft persönliche Treffen statt, die gut und gerne mit An- und Abreise mal 4 Stunden dauern können. Am Telefon wäre das vielleicht in einer Stunde besprochen gewesen. Deswegen möchte ich in Zukunft mal ausprobieren, ob es ohne persönliche Beratung funktioniert, also ob die Qualität leidet oder nicht. Mal sehen, ob ich bei diesem „Nein“ bleibe oder nicht.

„Nein“ zu Freunden

Hört sich fies an, aber ich sage auch „nein“ zu Freunden, die sich im Kreis drehen. Ich spreche wirklich gerne mit Freunden über deren Probleme oder Ideen, aber nur, wenn sich dann auch was bewegt, wenn meine Ratschläge was bewirken. Wenn es immer wieder die selbe Leier ist, dann muss ich leider „nein“ sagen. Ich habe mir vorgenommen, über ein Thema nicht zweimal zu sprechen. Wie es Tobias Beck so schön sagt: „Für dieses Gespräch stehe ich nicht zur Verfügung.“ Ich habe euch unten auch den Link zu tollen Podcast Folgen von Tobias Beck hin gepackt, es lohnt sich, mal rein zu schauen.

Und noch mehr „Neins“

„Nein“ sage ich nun auch schon seit zwei oder drei Jahren zu Nachrichten. Ich schaue und lese keine Nachrichten mehr, weswegen mich viele für verrückt halten. Die Sache ist, Nachrichten stürzen mich in Depressionen: Ich kann ja nichts ändern an all dem, was mir da so erzählt wird. Und wenn ich machtlos bin, dann macht mich das depressiv. Außerdem brauche ich es mir dann auch gar nicht erst antun. Bisher war meine Nachrichten-Abstinenz übrigens noch nie von Nachteil. Das Wichtigste kriege ich schon im Postillon mit 😉 Nein sage ich außerdem zu Snapchat,Instagram und auch oft zu Facebook. Ich habe für die Hebelzeit noch nicht mal eine Facebook Seite, denn ich sehe den Mehrwert nicht. Es ist mir viel zu anstrengend, mich ständig um Posts zu kümmern.

„Nein“ sagen und „Nein“ akzeptieren

Ihr dürft „nein“ sagen, und die meisten Menschen werden euch nicht böse sein. Wenn sie euch böse sind, dann sind es meistens egoistische Menschen mit denen ihr sowieso nichts zu tun haben wollt. Genauso müsst ihr aber auch ein „nein“ akzeptieren. Wenn euch gegenüber jemand „nein“ sagt, dann nehmt das nicht persönlich. In meinem Fall zum Beispiel heißt ein „nein“ nicht, dass ihr nie wieder bei mir anfragen dürft. Es heißt nur, dass es im Moment oder für diesen speziellen Fall ein „nein“ ist. Geht positiv mit „Neins“ um. Am Ende eures Lebens solltet ihr euch nicht darüber ärgern müssen, zu wenig Zeit mit den Dingen verbracht zu haben, die ihr Wirkich wolltet. Deswegen müsst ihr jetzt anfangen, zu den falschen Dingen „nein“ zu sagen.

Hebel-Tipp: E-Mail Adresse für Ideen

Ich habe mir eine E-Mail-Adresse eingerichtet, an die ich meine Ideen schicke. Das hat mir geholfen, nicht jeder Idee hinterher zu laufen. Warum mir das so sehr hilft: Ich muss nicht mehr „nein“ zu der Idee sagen. Ich sage zur Idee: „Du bist super, aber zu einem späteren Zeitpunkt.“ Dann schicke ich sie an die E-Mail Adresse und dort wartet sie auf mich. Ich erleichtere mich so zu sagen, aber ohne die Ideen weg zu werfen. das spart mir natürlich auch unglaublich viel Zeit, die ich dann nicht mehr über diese Ideen nachdenke. Das hilft übrigens auch mit Menschen: Wenn ihr erst einmal „nein“ sagen müsst, dann sagt doch „nein“ für den Moment, aber zu einem späteren Zeitpunkt gerne. Manche werden sich dann nicht mehr melden, andere aber schon.
Und noch eine Kleinigkeit: Ich habe für euch ein Video gemacht, indem ich erkläre, wie ich meine ganzen To-Dos unter einen Hut kriege. Wie organisiere ich meinen Tag um meine mittel- und langfristigen Ziele zu erreichen? Wenn euch das interessiert, dann klickt doch unten bei den Links mal drauf. Dort könnt ihr euch auch in meinen Newsletter eintragen, sodass ihr meine neuen Folgen immer mit bekommt.

Webseiten:

Hebelzeit: Opportunitätskosten
https://hebelzeit.de/podcast/14-opportunitaetskosten/

Hebelzeit: Ökonomie der Aufmerksamkeit
https://hebelzeit.de/podcast/09-die-oekonomie-der-aufmerksamkeit-werde-mentaler-kapitalist/

Derek Sivers @DNX – How to optimize your Life:
https://www.youtube.com/watch?v=WxbEa37krLE

Tobias Beck: Bewohner
https://www.youtube.com/watch?v=aAY4rF6x0CQ

Hebelzeit: To-Dos
http://www.hebelzeit.de/todo

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