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23 – Mit Geld & Video hebeln – Passiv investieren mit Bastian Glasser von der Talerbox

23 | Bastian Glasser | Talerbox | Passiv Investieren mit Geld und Videos

Bastian Glasser verdient Geld damit, dass er Geld investiert und andere dabei auf YouTube zuschauen lässt. Wie das geht und was das genau bedeutet erklärt er uns in dieser Folge.

Erst Online-Poker, dann die Börse

Bastian hat in jungen Jahren angefangen, Online-Poker zu spielen und hat damit auch gut Geld verdient. Mit der Zeit allerdings war ihm das Poker spielen – das aktive Investieren – zu anstrengend und Nerven raubend. Dann hat Bastian angefangen, mit dem Geld vom Pokern an die Börse zu gehen. Zuerst hat er mit Währung gehandelt, da hat er nicht viel verloren aber auch nicht viel verdient. Schließlich hat er in die ersten Aktien investiert, alles noch sehr unerfahren. Step by step, durch viele Bücher und viele Investitionen, nicht alle von Erfolg gekrönt, wurde Bastian immer besser. Schließlich kam die Strategie.

Investieren in ETFs

Die Strategie für Bastian war es, in ETFs (Exchange Trades Funds) zu investieren. Bei ETFs investiert man gebündelt in ganz viele Aktien, nicht in einzelne. Dieses Bündel an Aktien nennt sich dann Index, beispielsweise der deutsche Leitindex, DAX30. Der Vorteil hiervon ist die Streuung oder Diversifizierung: wenn mal eine Aktie innerhalb des Bündels abschmiert, dann bedeutet das vielleicht einen Verlust von 5%. Hätte man hingegen nur in diese Aktie investiert, hätte man vielleicht 50% verloren. ETFs sind also eine Möglichkeit, sein Risiko beim Investieren zu streuen.

Wo ist bei ETFs der Hebel?

Seine Zeit hebelt Bastian mit ETFs, indem er ETF-Sparpläne benutzt. Das kann man sich wie einen Dauerauftrag vorstellen: Man überweist monatlich einen fixen Betrag, meist mindestens 50 €, auf ein ETF. Das wird dann automatisch immer mehr. Ab und an, manchmal einmal im Monat, oder einmal im Quartal, schaut man dann mal rein. Ansonsten hat man aber keine Arbeit damit. Bastian weiß meist nicht einmal, wie der DAX gerade steht, weil er es nicht wissen muss.

Wie Bastian sein Geld verdient

Bastian verdient sein Geld über P2P-Kredite: das sind Kredite von privat für privat oder für kleine Unternehmen. Dort sind die Zinsen sehr viel besser als bei den Banken momentan. Bastian pickt sich auf den P2P-Plattformen natürlich gute Kreditnehmer heraus. Dank dem Euro geht das nicht nur in Deutschland, sondern auch in anderen europäischen Ländern, wo die Zinsen unter Umständen noch höher sind. So hat Bastian momentan im Durchschnitt 11% Zinsen. Auch hier gilt: Auf Diversifizierung setzen um das Risiko zu minimieren! Viele Plattformen bieten auch Auto-Invest an: dort kann man automatisch investieren lassen, nachdem man die für sich passenden Kriterien eingestellt hat. So muss man auch hier nicht ständig aktiv dabei sein.

Was passiert bei einem Wirtschafts-Crash?

Ein kompletter Wirtschaftszyklus dauert circa 50-70 Jahre und wird angetrieben vom Wirtschaftswachstum, vom kurzfristigen Schuldenzyklus und vom langfristigen Schuldenzyklus. Der langfristige Zyklus war zwischen den beiden Crashs von 1930 und 2008. Immer zwischendurch gibt es dann kleinere Dips, bedingt durch den kurzfristigen Zyklus. Man kann natürlich nie wissen, was als nächstes passiert. Bastian setzt deswegen auf eine Risiko-Paritäten-Strategie bei seinen ETF Investitionen: Das bedeutet, je nachdem, in welcher Phase sich der Markt gerade befindet, funktionieren unterschiedliche Finanzprodukte am besten, und in die investiert er dann. Diese Strategie geht zurück auf den Hedgefonds-Manager Ray Dalio. Demnach funktioniert während einer Inflationsphase Gold beispielsweise sehr gut. Bei einer Deflation hingegen ist Bares Wahres. Durch die Diversifizierung werden Schwankungen abgefedert und ein Crash trifft Bastian nicht so hart.

Was ist daran passiv?

Bastian hat sich genau überlegt, in was er investiert und wie er sein Risiko minimiert. Er investiert unter Anderem in ETFs, in Rohstoffe und inflationsgeschützte Anleihen. Er hat für sich einen Investitions-Plan erstellt, und dieser läuft nun völlig automatisiert. Das bedeutet, Bastian ist die meiste Zeit vollkommen passiv. Einmal im Jahr nimmt er ein Re-Balancing vor, bei dem er schaut, ob die Verhältnisse zwischen den einzelnen Inventionen noch passen oder ob er eingreifen muss, um wieder in seinem Plan zu sein. Wer das alles jetzt noch genauer wissen will, der kann mal auf Bastians Website talerbox.com oder auf YouTube vorbei schauen. Dort erklärt er euch alles genauer.

Cashflow und Vermögensaufbau

Die Investitionen nutzt Bastian, um langfristig Vermögensaufbau zu erzielen. Den Cashflow allerdings stemmt er durch seine Online-Produkte und durch YouTube. Cashflow meint das Geld, was er täglich zum Leben braucht, also um Miete und Lebenshaltungskosten zu decken. Langfristig ist das Ziel, durch den Vermögensaufbau finanzielle Freiheit zu erlangen, sodass er irgendwann von den Zinsen leben kann und in der Gestaltung seines Lebens völlig frei ist.

Bastian erklärt wie investieren an der Börse funktioniert

Bastians Online-Produkt ist ein Kurs darüber, wie man erfolgreich passiv an der Börse investieren kann. Er erklärt euch erst einmal, wie die Börse überhaupt funktioniert und was finanzielle Freiheit bedeutet. Dann lernt ihr, eure Strategie zu planen, und auch umzusetzen. Bastian zeigt euch Schritt für Schritt wie ihr was wo kaufen könnt und wie das alles ineinander greift. Sein Kurs kostet 97 €. Seine potentiellen Kunden können sich unter den YouTube Videos in eine Mailing-Liste eintragen, wo sie dann erst einmal mehrere Videos kostenlos bekommen, bevor sie die Möglichkeit haben, den Kurs zu kaufen. Das Prinzip, den Kunden mit mehreren Videos abzuholen, hat er bei meiner „1000-Stunden-Woche“ kennen gelernt und das hat ihm gefallen. Das Verkaufen an sich hat er auch komplett über Digistore automatisiert. Das kostet ihn zwar ein bisschen was, aber dafür hat er keine Arbeit mehr damit. Nach der Bezahlung bekommen seine Kunden automatisch einen Zugang, mit dem sie den Kurs machen können.

Automatisiere deine Finanzen

Das hat Bastian aus dem Buch „I will teach you to be rich“ von Ramit Sethi mitgenommen. Wenn du nicht weißt, in was du investieren willst, dann eröffne doch einfach ein anderes Konto, vielleicht ein Tagesgeld-Konto, auf das du per Dauerauftrag Geld überweist. Das wäre dann für die finanzielle Freiheit gedacht. Man kann dann natürlich noch viele Konten mehr führen, auf die man regelmäßig überweist, zum Beispiel für den Urlaub oder eine Anschaffung. Das ist ein ähnliches Prinzip wie bei Profit First , was wir auch schon im Podcast hatten.

Bastians Hebel-Tipp

Fang heute an, deine Finanzen zu automatisieren! Wenn du dann etwas Geld auf das „finanzielle Freiheit“ Konto investiert hast, dann kannst du überlegen, das Geld automatisiert zu investieren, zum Beispiel in ETFs oder P2P-Kredite. Wie das geht, kann dir Sebastian sagen 🙂

Bastian findet ihr hier:

Webseite: http://talerbox.com/
YouTube: https://youtube.com/user/Talerbox

Oder schreibt ihm direkt eine E-Mail an:

hallo (ÄT) talerbox.com

Weitere Links und Webseiten aus dem Podcast:

Buch „I will teach you to be rich“:
http://iwillteachyoutoberich.com
1000-Stunden-Woche:
„http://1000stundenwoche.de“
Digistore:
https://digistore24.com
Profit First Folge:
https://hebelzeit.de/podcast/11-profit-first-mit-benita-koenigbauer/

21 Thorsten Kucklick über seinen Productized Service UltraPress

21 | Thorsten Kucklick | UltraPress Productized Service

Thorsten Kucklick ist derzeit an zwei Projekten beteiligt. Das eine Projekt nennt sich „Mein Spiel“. Dort können seine Kunden personalisierte Spiele bestellen. Das zweite und für uns besonders spannende Projekt ist „UltraPress“: Dieses Unternehmen erstellt WordPress Webseiten als Productized Service.

Inwiefern ist UltraPress ein „Productized Service“?

Beim Aufbau von Webseiten gibt es verschiedene Schritte, die relativ gleichartig sind. Auch Webseiten für bestimmte Kundengruppen zeigen immer wieder Parallelen. Der Ansatz von UltraPress ist daher, verschiedene Standards zu entwickeln auf die man immer wieder zurück greifen kann. Diese können dann als Paket, oder eben als Productized Service, an den Kunden verkauft werden.

Warum Thorsten Kucklick UltraPress gründete

Thorsten ist weder Webdesigner noch Programmierer. Das war genau der Grund, warum er UltraPress gegründet hat. Macht keinen Sinn? Doch! Bei seinem zweiten Unternehmen „Mein Spiel“ kam er immer wieder an den Punkt, wo Arbeiten an der Webseite an Programmierer weitergegeben werden mussten. Das hat ihn gestört, denn es war aufwändig im Arbeitsablauf und teuer. So stieß er irgendwann auf WordPress und stellte fest, dass er dort auch als nicht-Programmierer ohne Weiteres selbst Webseiten erstellen und unterhalten kann. Schließlich kam er auf die Idee, das nicht nur für sich zu nutzen, sondern auch als Service anzubieten und gründete UltraPress.

Was bietet UltraPress an?

Nach und nach hat Thorsten Kucklick heraus gefunden, dass Leute, die eine Webseite brauchen, gar nicht wissen, was sie genau brauchen. Daher bietet er feste Pakete an („Done for you“), die so zu sagen als Grundlage dienen, und zu denen seine Kunden weitere Zusatzleistungen buchen können. UltraPress deckt eine bestimmte Kundengruppe mit bestimmten Anforderungen an eine Webseite ab, die dann passgenau bekommen, was sie brauchen.

Wie läuft der Prozess bei UltraPress ab?

Zwar können Thorstens Kunden auch direkt auf seiner Webseite buchen, die meisten bevorzugen allerdings erst einmal ein persönliches Gespräch mit Thorsten oder einem anderen Projektmanager. Dieses wird auch geführt, wenn Kunden direkt über die Webseite buchen um alle Eckdaten abzuklären. Was braucht der Kunde technisch? Wer ist die Zielgruppe? Was soll die Webseite vermitteln? Dazu bekommt der Kunde bei Bedarf eine Liste mit Adjektiven, aus denen er auswählen kann. Soll der Auftritt eher frisch sein? Eher düster? Danach wird eine erste Probe-Seite in WordPress erstellt und mit dem Kunden abgestimmt. Wenn alles abgesegnet ist, wird die Seite ausgebaut und die Inhalte kommen nach.

Wer arbeitet mit?

Um Aufträge, die bei UltraPress eingehen, kümmert sich ein Projektmanager. Dieser hat auch den Kundenkontakt und kümmert sich auch selbst um die WordPress-Seite. Als Projektmanager engagiert Thorsten Leute, die mit WordPress bereits umgehen können, lediglich in die Prozesse werden sie von ihm eingearbeitet. Wenn nötig, kommen noch ein, zwei Designer aus einem festen Pool zum Einsatz. Programmierer werden nur dann eingesetzt, wenn irgendwelche Features gewünscht sind, die WordPress nicht abdeckt. Keinen von diesen Leuten hat Thorsten Kucklick übrigens fest angestellt. Er setzt auf eine leichtgewichtige Struktur mit Netzwerk.

Tipp: Welchen Fehler hätte Thorsten sich gerne gespart?

Dinge erst einmal einfach zu gestalten, ist immer gut. Mit „Mein Spiel“ hatte Thorsten erst zu kompliziert begonnen, sodass seine Kunden sehr viel Arbeit in ein Spiel stecken mussten. Nachdem er den Prozess des Personalisierens vereinfacht hatte, sprach er einen viel größeren Kundenkreis an, was für den Anfang besser war. Später kann man immer noch komplexer werden. An sich findet Thorsten Kucklick allerdings, dass Fehler passieren dürfen und sollen. Man muss Dinge versuchen, Prozesse aufbauen und probieren, ob sie funktionieren.

Webseiten:

Hier könnt ihr Thorsten Kucklicks Blog finden:

http://autaak.de/

Und hier seine Unternehmen:

http://meinspiel.de/

http://ultrapress.de/

20 Nein sagen – Die „Not to do“-Liste

Nein-Sagen kann ein toller Hebel für euch sein, nämlich indem ihr nur noch die Dinge tut, die euch weiter bringen. Zu anderen müsst ihr einfach mal „nein“ sagen.

Warum kann ich so schlecht „nein“ sagen?

Ein Grund dafür, dass ich so schlecht „nein“ sagen kann ist wahrscheinlich, dass ich schon so viele gute Erfahrungen mit dem Ja-Sagen gemacht habe. Mir sind bisher viele gute Dinge passiert, weil ich „ja“ und nicht „nein“ gesagt habe: Es verstecken sich viele neue Chancen hinter dem Ja-Sagen und viele interessante Menschen. Leider kommt man irgendwann an seine Grenzen: Man hat ja nicht unendlich viel Zeit, um alles, was möglich ist, zu tun. Man hat sozusagen nur eine bestimmte Zahl an „Jas“ zur Verfügung (siehe dazu auch die Hebelzeit-Folgen zu Opportunitätskosten und zur Ökonomie der Aufmerksamkeit, Links sind unten). Außerdem will ich niemanden enttäuschen, indem ich nein sage. Ich möchte nicht durch Absagen arrogant wirken, aber es geht manchmal nicht anders.

Nein zu meinen eigenen Ideen

Das Nein-Sagen beschränkt sich übrigens nicht nur auf andere Menschen: Ich musste im vergangenen Jahr auch verdammt oft zu mir selbst „nein“ sagen. Ich habe jeden Tag so viele Ideen, die ich gerne angehen würde. Doch ich musste lernen, mich zu fokussieren und mich auf eine Sache zu konzentrieren. Ich wäre heute nicht da wo ich bin, wenn ich nicht 1000 Mal „nein“ gesagt hätte zu anderen Ideen.

Das eigene Leben optimieren

Nein-Sagen zu Dingen, die man nicht will, ist wichtig. Aber um das zu können, muss man natürlich wissen, was genau man will. Anders formuliert: Auf was will ich mein Leben optimieren? Auf Ruhm? Oder auf Geld? Zu diesem Thema gibt es einen tollen Vortrag von Derek Sivers auf der DNX, den ich euch unten in die Links gepackt habe. Ich persönlich bin mir noch nicht zu 100% sicher, was ich am Ende will. Freiheit spielt aber eine große Rolle, insofern dass ich Zugriff auf die Ressourcen habe, die ich brauche. Ich weiß also schonmal grob, zu was ich daher „nein“ sagen muss und was mich diesem Ziel auf jeden Fall nicht näher bringt. Ich möchte die größtmögliche Freiheit für mich, meine Kunden und mein Team, und ich versuche zu allem „nein“ zu sagen, was dem im Weg steht.

Keine Projekte mehr, die nicht zu mir passen

Ich habe in meiner Firma feste Prozesse etabliert, nach denen gearbeitet wird. Diese Struktur erleichtert die Planung und die Kalkulation enorm. Das bedeutet aber auch, dass ich meinen Kunden ein festes Paket anbiete und wer das nicht will, zu dem muss ich leider „nein“ sagen. Da sind mir meine Prozesse tatsächlich wichtiger, als dieser neue Kunde, der da nicht rein passt. Das ist doch super spannend: Ich gebe mir selbst feste Strukturen vor, minimiere also meine Freiheit erst einmal. Das wiederum gibt mir aber am Ende des Tages erst meine Freiheit, da ich die Kontrolle habe und nicht überrascht werde von jedem neuen Auftrag. Ich habe Freiheit durch Struktur.

Test: „nein“ zu persönlicher Beratung

In der kommenden Zeit möchte ich etwas, zugegebenermaßen, Gewagtes ausprobieren. Ich möchte persönliche Beratung abschaffen um mir mehr Freiheit zu verschaffen. Wenn meine Kunden nicht aus Frankfurt kommen, dann berate ich sie meist über Skype oder Telefon, und das klappt gut und ist zeiteffizient. Wenn die Kunden aus der Umgebung sind, finden oft persönliche Treffen statt, die gut und gerne mit An- und Abreise mal 4 Stunden dauern können. Am Telefon wäre das vielleicht in einer Stunde besprochen gewesen. Deswegen möchte ich in Zukunft mal ausprobieren, ob es ohne persönliche Beratung funktioniert, also ob die Qualität leidet oder nicht. Mal sehen, ob ich bei diesem „Nein“ bleibe oder nicht.

„Nein“ zu Freunden

Hört sich fies an, aber ich sage auch „nein“ zu Freunden, die sich im Kreis drehen. Ich spreche wirklich gerne mit Freunden über deren Probleme oder Ideen, aber nur, wenn sich dann auch was bewegt, wenn meine Ratschläge was bewirken. Wenn es immer wieder die selbe Leier ist, dann muss ich leider „nein“ sagen. Ich habe mir vorgenommen, über ein Thema nicht zweimal zu sprechen. Wie es Tobias Beck so schön sagt: „Für dieses Gespräch stehe ich nicht zur Verfügung.“ Ich habe euch unten auch den Link zu tollen Podcast Folgen von Tobias Beck hin gepackt, es lohnt sich, mal rein zu schauen.

Und noch mehr „Neins“

„Nein“ sage ich nun auch schon seit zwei oder drei Jahren zu Nachrichten. Ich schaue und lese keine Nachrichten mehr, weswegen mich viele für verrückt halten. Die Sache ist, Nachrichten stürzen mich in Depressionen: Ich kann ja nichts ändern an all dem, was mir da so erzählt wird. Und wenn ich machtlos bin, dann macht mich das depressiv. Außerdem brauche ich es mir dann auch gar nicht erst antun. Bisher war meine Nachrichten-Abstinenz übrigens noch nie von Nachteil. Das Wichtigste kriege ich schon im Postillon mit 😉 Nein sage ich außerdem zu Snapchat,Instagram und auch oft zu Facebook. Ich habe für die Hebelzeit noch nicht mal eine Facebook Seite, denn ich sehe den Mehrwert nicht. Es ist mir viel zu anstrengend, mich ständig um Posts zu kümmern.

„Nein“ sagen und „Nein“ akzeptieren

Ihr dürft „nein“ sagen, und die meisten Menschen werden euch nicht böse sein. Wenn sie euch böse sind, dann sind es meistens egoistische Menschen mit denen ihr sowieso nichts zu tun haben wollt. Genauso müsst ihr aber auch ein „nein“ akzeptieren. Wenn euch gegenüber jemand „nein“ sagt, dann nehmt das nicht persönlich. In meinem Fall zum Beispiel heißt ein „nein“ nicht, dass ihr nie wieder bei mir anfragen dürft. Es heißt nur, dass es im Moment oder für diesen speziellen Fall ein „nein“ ist. Geht positiv mit „Neins“ um. Am Ende eures Lebens solltet ihr euch nicht darüber ärgern müssen, zu wenig Zeit mit den Dingen verbracht zu haben, die ihr Wirkich wolltet. Deswegen müsst ihr jetzt anfangen, zu den falschen Dingen „nein“ zu sagen.

Hebel-Tipp: E-Mail Adresse für Ideen

Ich habe mir eine E-Mail-Adresse eingerichtet, an die ich meine Ideen schicke. Das hat mir geholfen, nicht jeder Idee hinterher zu laufen. Warum mir das so sehr hilft: Ich muss nicht mehr „nein“ zu der Idee sagen. Ich sage zur Idee: „Du bist super, aber zu einem späteren Zeitpunkt.“ Dann schicke ich sie an die E-Mail Adresse und dort wartet sie auf mich. Ich erleichtere mich so zu sagen, aber ohne die Ideen weg zu werfen. das spart mir natürlich auch unglaublich viel Zeit, die ich dann nicht mehr über diese Ideen nachdenke. Das hilft übrigens auch mit Menschen: Wenn ihr erst einmal „nein“ sagen müsst, dann sagt doch „nein“ für den Moment, aber zu einem späteren Zeitpunkt gerne. Manche werden sich dann nicht mehr melden, andere aber schon.
Und noch eine Kleinigkeit: Ich habe für euch ein Video gemacht, indem ich erkläre, wie ich meine ganzen To-Dos unter einen Hut kriege. Wie organisiere ich meinen Tag um meine mittel- und langfristigen Ziele zu erreichen? Wenn euch das interessiert, dann klickt doch unten bei den Links mal drauf. Dort könnt ihr euch auch in meinen Newsletter eintragen, sodass ihr meine neuen Folgen immer mit bekommt.

Webseiten:

Hebelzeit: Opportunitätskosten
https://hebelzeit.de/podcast/14-opportunitaetskosten/

Hebelzeit: Ökonomie der Aufmerksamkeit
https://hebelzeit.de/podcast/09-die-oekonomie-der-aufmerksamkeit-werde-mentaler-kapitalist/

Derek Sivers @DNX – How to optimize your Life:
https://www.youtube.com/watch?v=WxbEa37krLE

Tobias Beck: Bewohner
https://www.youtube.com/watch?v=aAY4rF6x0CQ

Hebelzeit: To-Dos
http://www.hebelzeit.de/todo

18 – Smart Business Concepts & Solopreneur – Ehrenfried Conta Gromberg

Ehrenfried Conta Gromberg entwickelt Smart Business Concepts und veranstaltete den Solopreneur-Day. Dort werden Unternehmer angesprochen, die smarter unterwegs sind, als man es von klassischen Unternehmen erwarten würde.

Was macht einen Solopreneur aus?

Solopreneure sind schlank unterwegs. Ihr Ziel ist es nicht, feste Gebäude aufzubauen oder Personen anzustellen. Solopreneure sind aber keine Eigenbrödler: sie haben durchaus Netzwerke. Trotzdem sind sie die alleinigen Inhaber ihres Unternehmens, nehmen kein Fremdkapital auf und arbeiten nicht auf den Exit hin. Außerdem haben Solopreneure flexible Teams und arbeiten mit Komponenten in meist digitaler Struktur und hohem Grad an Automatisierung.

Wie bekommt ein Solopreneur sein Produkt auf die Straße?

Erst einmal muss man sich hinsetzen und nachdenken. Es muss ein Konzept her, man muss wissen, wo der Weg hingehen soll. Der Weg darf dabei natürlich flexibel sein, Umwege sind drin. Grundlegende Fragen wie: Was will ich eigentlich? Wie groß soll mein Unternehmen werden? müssen allerdings von vornherein beantwortet werden.

„Kompetent mit Komponenten arbeiten“

Als Ehrenfried Conta Gromberg angefangen hat, Business Konzepte auseinander zu nehmen und zu verstehen, fiel ihm auf, dass am Ende einzelne Komponenten übrig bleiben. Man bildet selbst sozusagen den Kern und holt sich andere Unternehmen als (oft digitale) Komponenten dazu. Dabei gibt es übergreifende Komponenten, die jeder braucht; zum Beispiel arbeiten 90% der Solopreneure mit WordPress und viele mit Google Analytics. Und dann gibt es Komponenten, die branchenspezifisch sind, wie beispielsweise Auslieferungstools für Händler. Dabei ist Ehrenfrieds Faustformel: Vom aktuellen Umsatz sollten maximal 10% für Komponenten drauf gehen.

Was macht eine gute Komponente aus?

Eine gute Komponente muss einfach greifbar sein: man muss wissen, was man reinsteckt damit etwas Bestimmtes raus kommt. Der Output muss klar definiert sein und nach Checkliste abgearbeitet werden können. So wird allen Parteien transparent gemacht, was passiert und wie die Komponente ein Problem lösen oder einen Wunsch erfüllen kann. Weg also von der Individualisierung hin zum Productised Service und zu automatisierten Prozessen.

Beispiel: „Potato Parcel“

Ein Minimalbeispiel für ein Unternehmen und seine Komponenten wäre das britische Potato Parcel. Den Kern bildet ein Mann mit seiner Idee, Kartoffeln mit Sprüchen auf Bestellung zu versenden. Weiterhin hat er vier Komponenten: seine Webseite, ein Shopsystem auf seiner Webseite, ein Auslieferungssystem und Kommunikationskanäle wie Mailchimp, Instagram und Twitter. Ein sehr schlankes Konzept, mit guter Konzeption und nahezu ohne Risiko. Übrigens auch ein wichtiger Punkt: Lieber schlank anfangen, ohne großes Risiko und erst einmal den Markt antesten, wie wir es vom Lean Start up kennen.

Ehrenfrieds Hebel-Tipp

Ehrenfried Conta Gromberg Tipp zum Zeitsparen: als erstes die Newsletter Komponente eures Unternehmens überdenken. Sammelt alle E-Mail Adressen direkt richtig, macht euch Gedanken über deren Verwaltung, schon bevor ihr sie bekommt. Das spart am Ende eine Menge Zeit und Arbeit! Newsletter2go und Mailpoet wären Programme, die man beispielsweise gut nutzen könnte.
Es gibt auch Apps, wo die Leute ihre Mail-Adressen selbst eintragen können, was beispielsweise auch noch das Handschrift-Problem löst.

Webseiten:

http://smartbusinessconcepts.de/

http://solopreneurday.de

Tools:

https://www.newsletter2go.de

http://www.mailpoet.com

Talk auf der DNX über die Produkttreppe:

https://www.youtube.com/watch?v=_v8t4NX5KX0

16 Business Schamane Gerardo Laempe

Gerardo Laempe ist in einem Dorf in den Anden geboren und in siebter Generation Schamane. Er findet den Weg nicht nur im echten Dschungel sondern auch im Business Dschungel – Gerardo ist ein Business Schamane. Er löst Blockaden in den Köpfen der Leute und macht ihnen klar, warum sie erfolgreich oder auch nicht erfolgreich sind.

Was heißt es ein Schamane zu sein?

Schamanen nehmen in allen Dimensionen, auf allen Ebenen mehr wahr. Sie suchen die Ursachen für Verhaltensweisen in allen diesen Dimensionen. Traditionell sind Schamanen Heiler und Priester in einer Dorfgemeinschaft. Sie können auch in die Zukunft reisen und das Dorf vor Gefahren warnen. Das schamanische Wissen ist über 5000 Jahre alt, jedoch immer noch aktuell. Es bedarf natürlich ein paar Anpassungen an die aktuelle Zeit, die Gerardo vornimmt. Das beginnt schon damit, dass das schamanische Wissen früher am Lagerfeuer weiter vermittelt wurde, wohingegen er während des Podcasts am digitalen Lagerfeuer, am Mikrofon, sitzt.

Was können Schamanen für Unternehmer tun?

Schamanen erkennen Blockaden in den Köpfen der Menschen und können diese löschen oder transformieren. Oft nämlich liegt Misserfolg nicht an der Methodik per se, sondern an falschen inneren Einstellungen. Ziel ist es, aus der Hypnose raus zu kommen, rein in die Selbstbestimmung und Selbstverantwortung. Nicht mehr von außen gesteuert sein, sondern selbst die Führung übernehmen. Man muss sich die Frage stellen: Wo kann ich selbst etwas verändern? Es geht darum, sich seiner selbst und seinen Fähigkeiten bewusst zu werden.

Für jeden ist genügend da

Ganz wichtig ist es auch, von dem in vielen Köpfen verankerten Mangeldenken weg zu kommen. Die Entfaltungsmöglichkeiten, oder die Businessmodelle, sind unendlich, jeder kann seinen Platz finden. Man muss sich nicht mit vielen anderen um eine Sache streiten, man kann auch einfach sein Modell ein bisschen ändern. Zu diesem Zweck ist es nötig, sich über seine Wünsche klar zu werden und diese auch zu verwirklichen. Dann eröffnen sich neue Wege, die man beschreiten kann. Man muss offen sein gegenüber neuen Lösungen und diese zulassen. So genannte glückliche Zufälle sind vielleicht gar keine Zufälle, sondern die Interaktion zwischen unserer Einstellung und den Dingen, die passieren.

Raus aus dem Kampf-Modus

Wir lassen uns oft dazu verleiten, bei Dingen, die uns nicht gefallen oder uns wütend machen, in einen Kampf-Modus oder einen contra-Modus über zu gehen. Diese Haltung hilft uns aber in den meisten Fällen kein Stück weiter. Viel sinnvoller ist es, wenn auch bestimmt zu Beginn schwer, eine neutrale Haltung einzunehmen und sich zu überlegen, wie die Dinge stattdessen sein sollten. Das eröffnet uns neue Handlungsmöglichkeiten, die langfristig unsere Nerven schonen, weil sie Lösungen bieten. Damit ist dann nicht nur mir, sondern auch vielen anderen geholfen, vielleicht sogar dem Verursacher des Problems.

Perspektiv-Wechsel

Die Aufgabe von Gerardo als Business-Schamane ist es, Menschen aus ihrer Hypnose, ihrer Ohnmacht heraus zu helfen, Blockaden zu lösen und neue Lösungswege zu finden. Er schafft ein Bewusstsein für die eigenen Möglichkeiten, er hilft Absichten oder Ziele zu setzen. Im Kopf muss eine Perspektiv-Wechsel stattfinden: Ich muss mir klar werden über meine Ziele und ich muss verstehen, dass ich es bin, der sie erreichen kann. Ich habe die Fähigkeit dazu wenn ich nur offen für neue Lösungen bin. Außerdem sollte ich glücklich sein mit dem, was ich tue.

Engpasskonzentrierte Strategie

Gerardo nutzt die engpassorientierte Strategie nicht nur im konventionellen Sinne, also indem er Engpässe in Unternehmensstrukturen erkennt, sondern er erkennt auch die mentalen Engpässe. Damit sind die Blockaden gemeint, von denen schon die Rede war. Er will Menschen dazu befähigen, sich selbst zu befreien, in dem er Ihnen hilft, mentale Engpässe zu erkennen und zu eliminieren.

Gerardos Tipp

Training! Einfach an sich selbst immer wieder trainieren, Engpässe wahrzunehmen: Am Ende des Tages beispielsweise mal nachdenken, wo man sich selbst mental im Weg gestanden hat. Aber Vorsicht: Der Fokus soll nicht auf den Engpässen liegen, die ja etwas Negatives sind, sondern auf den Lösungen, die dazu gefunden werden. Blockade und Lösung zusammen führen, das muss trainiert werden. Plus und Minus müssen zusammen gebracht werden, damit sie sich neutralisieren können. Dadurch wird das eigene Bewusstsein für sich selbst geschult. Wenn ihr mehr erfahren wollt, dann schaut doch auf Gerardos Webseite business-schamane.de oder auf der Webseite von Gerardos Frau, ur-schamanin.de, vorbei. Dort findet ihr auch die Verknüpfung zu den Social Media Plattformen.

Webseiten:

http://business-schamane.de
http://ur-schamanin.de

Meine Produkt Prozess Entwicklung – Update Oktober 2016

In dieser Folge gebe ich euch mal wieder ein Update zu meiner persönlichen Entwicklung und über das, was ich im letzten Monat alles gelernt habe.

Trotz neuer Freelancerin wieder am Limit

Im letzten Monat war ich mega produktiv. Ich habe meinen persönlichen Rekord an gedrehten Clips in einem Monat aufgestellt. Das war möglich, da nun eine Freelancerin für mich arbeitet und mir mein gefilmtes Material schneidet. So konnte ich mich fast ausschließlich auf das Drehen konzentrieren und mein Volumen im Vergleich zum letzten Jahr fast verdoppeln. Das ist natürlich super. Trotzdem bin ich nun auch schon wieder an meiner Grenze angelangt: ich habe wirklich das Maximum an möglichen Drehs erreicht, welche ich alleine schaffe. Zu einem Dreh gehören natürlich viel mehr Arbeitsschritte, als die reine Drehzeit. Und diese rauben mir viel Zeit – deswegen muss ich es nun schaffen, mehr von diesen Arbeitsschritten auszulagern oder zu eliminieren, damit wirklich nur noch die reine Drehzeit an mir hängen bleibt. Wenn ich produktiver werden möchte, muss ich mir mehr Zeit zum Drehen organisieren. Dazu kamen im letzten Monat noch zwei weitere Dinge: da meine Freundin bald für einige Monate nach Genf zieht, bin ich mit ihr zweimal nach Genf gereist. Außerdem habe ich einen Kurztrip nach Marokko unternommen. Warum genau, erkläre ich euch später. Diese Dinge haben mir natürlich auch etwas Zeit geklaut und mir Stress beschert.

35 kleine Schritte

Im letzten Monat habe ich also deutlich mehr Zeit damit verbracht, in meiner Firma anstatt an meiner Firma zu arbeiten. Da ich allerdings gemerkt habe, dass mir die Arbeit langsam über den Kopf wächst, habe ich mit Folgendem begonnen: ich habe jeden kleinsten Arbeitsschritt, der mit einer Produktion verbunden ist, aufgeschrieben. Da gehören auch so kleine Dinge wie ein Bahn Ticket buchen dazu. Ihr glaubt nicht, wie anstrengend das werden kann: immer ein günstiges Ticket suchen, die genauen Zeiten abstimmen, wo will ich wann sein… Die Lösung für dieses Problem könnte es sein, die BahnCard 100 zu kaufen, was ich wahrscheinlich tun werde. Einfach weil es mir so viel Arbeit erspart, nicht mal weil es unbedingt viel günstiger ist. Am Ende kam ich in meiner Liste dann auf 35 Schritte, die zu einer meiner Produktionen dazu gehören.

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Mein 1 Jahres-Ziel – Aufgaben abgeben

Diese Liste mit den 35 einzelnen Schritten habe ich dann weiter ausgearbeitet: zu jedem Schritt habe ich notiert, wie lange er dauert und in wie fern ich ihn bereits automatisiert habe. Das hat mich etwas frustriert, denn ich habe erst 5 Schritte automatisiert. Andererseits habe ich nun einen Weg gefunden, darüber auch glücklich zu sein. Denn wenn man mal darüber nachdenkt, sind das ja nur noch 30 Schritte, die ich automatisieren muss. Das heißt, wenn ich es schaffe, alle zwei Wochen eine Aufgabe zu automatisieren, zu eliminieren oder gut auszulagern, dann bin ich ja innerhalb von einem Jahr durch. Das ist auch mein persönliches Ziel: in einem Jahr möchte ich diese ganzen zusätzlichen Arbeitsschritte neben dem Dreh abgegeben haben.

Was kostet mich die Automatisierung an Zeit und Geld?

Im nächsten Schritt habe ich ausgerechnet, wie viel Zeit ich investieren muss, um die einzelnen Arbeitsschritte zu automatisieren. Somit konnte ich sehen, ab der wievielten Produktion sich der Aufwand des Automatisierens dann wirklich lohnt. Dabei war ich teilweise mega überrascht: Es gab tatsächlich Aufgaben, für die ich bei jedem Dreh eine Stunde brauche, die ich aber sich in einer Stunde automatisieren kann! Wahnsinn. Ich habe außerdem ausgerechnet, was mich die Automatisierung an Geld kosten würde. Um manche Aufgaben zu automatisieren, muss man nämlich einfach ein bisschen Geld in die Hand nehmen. Zum Beispiel gibt es Tools, die einem die Tonbearbeitung erleichtern, für ungefähr 300 €. Man spart sich mit solchen Tools aber bei jedem Dreh eine Stunde Arbeit, sodass sich die Investition schnell lohnt. In so ein Tool werde ich also demnächst wahrscheinlich investieren, denn es gibt tatsächlich sehr gute Programme auf dem Markt.

Du willst mitdiskutieren dann komm in unsere Facebook Gruppe:

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Meinen Kalender behalte ich doch lieber selbst im Blick

Ich habe natürlich auch versucht, meine Terminvereinbarungen auszulagern. Da gibt es ja einige sehr vielversprechende Tools wie beispielsweise youcanbook.me oder scheduleonce. Aber da habe ich schnell gemerkt, dass das nicht so einfach ist: Ich darf meinen Kalender gar nicht zu sehr frei geben. Für einen Dreh muss ich mir immer einen kompletten Tag blocken, da darf sonst nix rein. Auch muss ich meinen ganzen Anrufe und Beratungen ja irgendwann machen. Zeitkritische Dinge müssen auch mal hier und da einfach dazwischen gepackt werden… Mit meinem Kalender bin ich also momentan noch nicht so weit, dass ich ihn voll automatisieren könnte. Ich habe aber zumindest eine Kalender erstellt, in dem ich 30 Minuten Slots für Telefonate anbiete. In einem weiteren Kalender können sich Kunden schonmal anschauen, wie es in der nächsten Zeit bei mir mit Drehtagen aussieht – allerdings alles ohne Gewähr und ich habe das letzte Wort 🙂

Wie kann ich weiter wachsen?

Ich habe festgestellt, dass nun letztendlich ich selbst der Flaschenhals in meiner eigenen Firma bin. Da ich mich entschieden habe, nur noch einen Dreh pro Woche durchzuführen, limitiert das natürlich enorm meinen Output. Die einzige Möglichkeit weiter zu wachsen ist, einen zweiten Alex oder eine zweite Alexa einzustellen, die meine Arbeit beherrscht. Das stellt sich als mega schwere Aufgabe dar: jemanden zu finden und auszubilden, so dass er wirklich alle Schritte eines Drehs beherrscht und so durchführt, wie ich es für gut halte, wird noch lange dauern. Bis dahin, muss ich mich wohl mit weniger Wachstum zufrieden geben.

Wie groß soll meine Firma überhaupt werden?

Bevor ich mich allerdings um mehr Wachstum kümmere, muss ich mir ja erst einmal darüber klar werden, was überhaupt mein Ziel ist. Wie groß soll meine Firma denn überhaupt werden? Möchte ich mir überhaupt eine große Firma aufbauen, die mir bestimmt immer mal wieder Stress beschert, oder gebe ich mich mit zwei Drehs pro Woche zufrieden, die mich locker finanzieren und die ich mittlerweile ohne Stress hinkriege? Es gibt auch eine Alternative, die vorhin schon angeklungen ist: Ich könnte auch anderen Leuten beibringen, was ich tue, und mir selbst nur noch ein paar Lieblingskunden raussuchen, die ich betreue. Es ist nun an mir, mich zu entscheiden, wie es mit der Firma weiter gehen soll. Auf jeden Fall habe ich gemerkt, dass ich mehr Entspannung brauche. Zeit zum nichts Tun, damit ich zum Nachdenken komme.

Ihr habt Lust mit mir zu arbeiten?

Das bringt mich zu einem kleinen Aufruf: Wenn ihr jetzt denkt, dass dieser Job was für euch wäre und Lust habt, was von mir zu lernen, dann meldet euch gerne bei mir! Ich suche derzeit motivierte Leute. Dabei ist es mir nicht so wichtig, dass ihr euch super gut mit Film auskennt. Viel wichtiger ist es, dass ihr euch mit Business auskennt und versteht, was meine Kunden brauchen. Da steckt auch etwas Psychologie mit drin, ihr müsst etwas Feingefühl mitbringen. Filmen bringe ich euch schon bei, wenn ihr es wollt.

Was ich in Marokko gemacht habe

Und nun zurück zu meinem Marokko Trip: Ich habe mich dort nicht nur entspannt. Ich wollte mir anschauen, ob es in Marokko möglich ist, Workshops für und mit euch zu veranstalten. Warum in Marokko? Dort ist es immer warm 🙂 Ich würde die Arbeit gern mit Entspannung verbinden. Ich habe dafür einen tollen Coworking und Coliving Space direkt am Atlantik gefunden, der sich Sundesk nennt. In den kommenden Wochen wird es auch ein Interview mit Magdalena, der Betreiberin des Sundesk, hier auf meinem Podcast geben. Ich plane für nächstes Jahr zwei Workshops in Marokko im Sundesk: Der eine soll etwa vier Tage dauern und befasst sich mit dem, was ich gerade für mein eigenes Unternehmen getan habe. Wir schauen gemeinsam, was in euren Unternehmen bereits gut funktioniert und wo man noch optimieren kann. Am Ende habt ihr dann so eine Liste wie ich, euren Master-Plan für 2017, mit euren To-Dos. Der andere Workshop soll ein Video-Weekend werden. Der ist für Leute, die einen Youtube Kanal aufbauen wollen und selbst Videos drehen wollen. Von der Konzeption des Kanals bis hin zum Drehen der ersten Videos werde ich euch unterstützen. Der Dreh darf auch gerne mit eurem iPhone stattfinden 🙂

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Bis zum nächste Mal!

15 Steffen Kessler – Franchising

Wenn Steffen Kessler erklärt, was das Franchise Portal ist, dann vergleicht er es mit einer Partner-Vermittlungs-Plattform: Das Franchise Portal verbindet jedoch nicht Männlein und Weiblein. Es verbindet Konzept-Anbieter mit zukünftigen Unternehmern, die Interesse haben, das Konzept an einem neuen Standort selbstständig aufzubauen.

Was ist Franchising?

Franchising ist eine Expansionsform eines Unternehmens. Es erlaubt dem sogenannten „Franchise-Geber“ in Regionen zu expandieren, in denen er selbst nicht tätig sein kann, weil sein Unternehmen nur regional funktioniert. Das ist der Fall für viele Dienstleistungen, wie beispielsweise im Handwerk. Die Idee hinter Franchising ist, dass ein Gründer ein neues Unternehmen aufbaut, dabei jedoch das Konzept eines anderen, des Franchise-Gebers, gegen eine Einstiegsgebühr mitsamt der Marke übernimmt. Ein bekanntes Beispiel dafür ist McDonalds. Der Vorteil des Franchising besteht im dahinter liegenden System, man spricht auch vom Franchising-System: Das Konzept des Unternehmens ist durch dekliniert, es wird an allen Standorten mit den gleichen Qualitätsstandards angeboten. So weiß der Kunde von vornherein, was er bekommt. Er entscheidet sich vielleicht eher für den Burger von McDonalds, den er schon mag, als für den Burger von nebenan, bei dem eine böse Überraschung auf ihn warten könnte. Im Endeffekt heißt Franchising also sich selbstständig machen mit dem Geschäftskonzept eines anderen. Dies erleichtert den Schritt in die Selbstständigkeit für den Neu-Grüner etwas und reduziert im Idealfall sein Risiko, da sich das Konzept ja bereits bewährt hat.

Was ist spannend am Franchising?

Mit Hilfe von Franchise kann man seine Geschäftsidee verbreiten, indem man sich Partner sucht, die an verschiedenen Standorten mit Herzblut die eigene Idee umsetzen. Davon profitieren beide Seiten: Der Neu-Unternehmer hat sein eigenes Unternehmen vor Ort und genießt die Unterstützung des Franchise-Gebers, der ihm mit seinem Know-how zur Seite steht. Der Franchise-Geber hingegen gibt Arbeit ab: er kann sich nicht auf viele einzelne Standorte konzentrieren und profitiert somit von engagierten Partnern, die ihren jeweiligen Standort nach vorne bringen.

Wie entsteht ein Franchise-Betrieb?

Franchise-Betriebe entstehen meist aus bereits funktionierenden Unternehmen, die schon an einem oder vielleicht zwei Standorten erfolgreich ihre Idee umsetzen. Entsteht dann der Wunsch nach einer weiteren Expansion des Unternehmens, kann Franchising eine Option darstellen: besonders bei Betrieben, die regional funktionieren, bietet sich Franchising an. Ein Malermeister aus Köln kann keine Wände in Hamburg streichen, er kann jedoch seinem Unternehmen ein Konzept geben, beispielsweise „Wir sind die saubersten Malermeister der Republik“. Dieses Konzept kann er dann an interessierte Malermeister in Hamburg weiter geben, die sich mit der Unterstützung selbstständig machen wollen. So kann mit der Zeit eine bundesweit bekannte Marke entstehen. Aus dem Franchise-Konzept ergeben sich dann weitere Vorteile: Für eine bundesweit bekannte Marke lohnt es sich auch beispielsweise Fernsehwerbung zu machen, was sich für ein kleines regionales Unternehmen viel zu teuer wäre. Franchise-Konzepte sind weit verbreitet und demonstrieren die Kraft der Marke: CarGlas, Kamps Backstube, McDonalds, Schüler Hilfe… alle diese bekannten Marken sind Franchise-Unternehmen.

Was sind die Vorteile für den Franchise-Nehmer?

Der Franchise-Nehmer übernimmt ein Konzept, dass sich schon bewährt hat und er erspart sich somit viele Kinderkrankheiten eines Unternehmens. Außerdem profitiert er von der erheblichen Erfahrung des Franchise-Gebers, die dieser weitergibt. Je nach Franchise-Unternehmen kommen weitere Vorteile hinzu: Manche haben bestimmte Prozesse zentralisiert, wie beispielsweise die Buchhaltung oder das Marketing, sodass der Franchise-Nehmer sich darüber keine Gedanken machen muss. Einige übernehmen auch die Rekrutierung und Schulung der Mitarbeiter für den einzelnen Unternehmen, sodass dem Franchise-Nehmer auch dort unter die Arme gegriffen wird.

Was sind die Vorteile für den Franchise-Geber?

Warum ein Franchise starten und nicht einfach mehrere Filialen eröffnen? Der Vorteil des Franchise-Systems ist, dass man als Partner eigenständige Unternehmer hat, die das Unternehmen mit Herzblut führen und dem Franchise-Geber Arbeit abnehmen. Mehrere Filialen zu eröffnen würde bedeuten, mehr Mitarbeiter einzustellen, die jedoch nicht dasselbe leisten können, wie ein eigenständiger Unternehmer. Dies wiederum bedeutet sehr viel mehr Arbeit für den Unternehmer, die er mit dem Franchise-System abgibt. Ein weiterer Punkt ist die Finanzierung: Es ist einfacher, mit Franchise-Nehmern an Bord, die für ihr neues Unternehmen einen Kredit beantragen und somit den Franchise-Geber entlasten. Für den Franchise-Nehmer wiederum ist es einfacher, einen Kredit für ein Konzept zu beantragen, das bereits Erfolge verzeichnet hat, und somit profitieren beide Seiten.

Was kostet es sich in ein Franchise-System einzukaufen?

Möchte man Franchise-Nehmer werden, so wird meist eine Einstiegsgebühr an den Franchise-Geber fällig. Diese Einstiegsgebühr deckt vor allem die Vorarbeit, die der Franchise-Geber bereits in das Franchise-System investiert hat: Er gibt ein Ausbildungskonzept weiter, von dem der Franchise-Nehmer profitiert. Er hat bereits eine Marke aufgebaut und unter Umständen große Summen in Marketing investiert, was refinanziert werden muss. Weiterhin wird eine laufende Franchise-Gebühr entrichtet, welche meistens ein bestimmter prozentualer Anteil des Gesamtumsatzes ist. Man bezahlt also praktisch eine Gebühr für die Vorteile, die man als Franchise-Nehmer hat. Diese bleiben auch über die gesamte Dauer der Partnerschaft bestehen, wie beispielsweise Unterstützung im Marketing oder der Buchhaltung. Die Spannbreite an Einstiegsgebühren ist riesig: sie kann von 0 € – 500 € für reine Lizenzkonzepte bis hin zu 2 Mio € für einen McDonalds Betrieb betragen. Je mehr am Anfang investiert wird, desto größer ist allerdings am Ende auch die Wahrscheinlichkeit, mit einer guten Rendite raus zu kommen.

Es prüfe wer sich bindet!

Schwarze Schafe gibt es auch im Franchise-Business. Darum: Prüft vorab genau, ob ihr euch in ein bestimmtes Franchise-System einkaufen wollt! Sind die Daten des Franchise-Gebers plausibel? Passt das Franchise-Konzept auch wirklich zu euch und werdet ihr damit glücklich? Ist beim Franchise-Geber das Interesse an einer dauerhaften erfolgreichen Partnerschaft gegeben? Ist der Standort gut? Trotzdem kann es natürlich beispielsweise passieren, dass die versprochene Unterstützungs-Leitsung durch den Franchise-Geber ausbleibt oder nicht wie nicht angekündigt ausfällt. Allerdings ist ein Franchise-Unternehmen darauf angewiesen, dass die Partner erfolgreiche Betriebe führen, da nur dann das Franchise-System auch funktioniert. Daher sind solche schwarzen Schafe doch eher selten.

Was ist der Unterschied zwischen einem Franchise-System und einem Lizenz-System?

Bei Lizenz-Systemen wird manchmal auch vom „Soft-Franchising“ gesprochen: Ich kaufe mir die Lizenz, etwas zu nutzen, beispielsweise eine Marke, Know-how oder Technologie. Die Unterstützungsleistungen fallen jedoch sehr viel geringer aus als beim klassischen Franchising. Es gibt eventuell eine Anfangsschulung, aber dann ist der Franchise-Nehmer für sich selbst verantwortlich. Lizenz-Systeme sind häufig in so genanten „Shop-in-Shop“-Konstellationen zu finden: Nehmen wir an, ich besitze eine Tankstelle und kaufe mir die Lizenz eines Kaffeerösters um eine Kaffeestation aufzubauen. Außer dass ich die Lizenz kaufe, um die Geräte in meiner Tankstelle stehen haben zu dürfen, passiert nicht viel. Es steht kein riesiges Konstrukt dahinter wie bei Franchise-Systemen. Im Gegenzug ist natürlich die Gebühr bei Lizenz-Systemen häufig auch viel geringer. Es gibt auch Lizenz-Systeme für bereits bestehende Unternehmen, wie beispielsweise Fahrschulen: Diese behalten dann ihren alten Namen, übernehmen jedoch intern ein Konzept, das sie per Lizenz kaufen, um Abläufe zu verbessern und sich besser aufzustellen. Von außen ist das unter Umständen kaum erkennbar, da die Fahrschule ihren alten Namen behält.

Gibt es bestimmte Branchen, die gut für Franchise geeignet sind?

Franchise-Systeme gibt es nahezu in allen Branchen: Von Beratung über Nachhilfe hin zu Gastronomie und sogar ein Eskort-Service war schon Kunde vom Franchise-Portal. Besonders gut funktionieren Produkte oder Dienstleistungen als Franchise-System, die regional beschränkt sind. Dort funktioniert dieses Expansionsprinzip des Franchising gut. Es funktioniert aber auch im online-Bereich: Hier gibt es online-Portale, die regionale Schwerpunkte setzen. Der Franchise-Nehmer spezialisiert sich dann zum Beispiel auf eine bestimmte Stadt.

Welche Franchise-Unternehmen sind gerade auf dem Vormarsch?

In vielen Städten sprießt im Moment eine neue Art von Fitness Studios aus dem Boden, so genannte EMS-Studios – natürlich als Franchise-System. Dort bieten Personal Trainer ihr Workout mit zusätzlicher elektrischer Muskelstimulation an. Es gibt weitere bereits bestehende Fitness-Studios, die eine neue Art von „digitalem Training“ als Franchise-System übernommen haben: Dort trainieren die Mitglieder vor überdimensionierten iPhones. Diese Entwicklungen interessieren Steffen besonders wegen seiner Vergangenheit als Fitness- und Personal-Trainer.

Wie mache ich aus meinem Betrieb ein Franchise-System?

Erst einmal müssen sich Unternehmer, die über ein Franchise-System nachdenken, sehr genau über das Thema informieren. Dazu gehört: Wie teuer ist es ein Franchise-System aufzubauen? Das kostet nämlich sehr viel Geld, worüber sich viele nicht bewusst sind. Auch ist es zeitintensiv: Alle Prozesse müssen etabliert werden, Handbücher geschrieben werden und so weiter. Auch wenn das System läuft hat der Franchise-Geber viel zu tun: Es müssen neue Franchise-Nehmer gefunden werden, die bestehenden Partner müssen zufrieden gestellt werden und der Franchise-Geber selbst hat auch noch sein Endkunden-Geschäft zu bewältigen. Franchise ist also nicht weniger Arbeit als ein Unternehmen, es ist kosten- und zeitintensiv! Im Franchise-Portal findet ihr E-Books zum Thema, die einen ersten Einstieg in Franchising-Systeme geben. Sich hier einzulesen wäre ein guter erster Schritt. Der nächste Schritt wäre auf jeden Fall, sich mit sich selbst zu beschäftigen, sich über sein Geschäftskonzept klar zu werden und über die Wettbewerbsvorteile: Ist mein Unternehmen multiplizierbar? Ist es für Franchising geeignet? Dazu gehört, dass es dokumentierbar ist und nicht an der Person des Franchise-Gebers hängt. Sollte das so sein, dann muss man darüber nachdenken, ob eine andere Person an einem anderen Standort die eigene Person übernehmen könnte, also ob man eine Art „Personen-Marke“ aufbauen könnte.

Noch Fragen?

Wenn ihr noch Fragen an Steffen habt, dann traut euch ruhig ihn über franchiseportal.de oder über Facebook über franchiseportal zu kontaktieren. Auch auf youtube hat Steffen zwei Kanäle: einmal den Kanal „Universum Partnergewinnung“ der vor allem für Franchise-Geber und solche, die es werden wollen gemacht ist. Sein zweiter Kanal „Erfolgreich gründen ohne eigne Geschäftsidee“ richtet sich an diejenigen, die eine Selbstständigkeit anstreben. Zögert nicht, Steffen zu kontaktieren, eure Fragen sind willkommen!

Den Tipp gibt es diesmal nicht, denn ich hätte sonst meinen Zug verpasst.

Webseiten:

http://franchiseportal.de

Youtube Kanal: Universum Partnergewinnung

https://www.youtube.com/channel/UCtFe9MA74mhvkwkENVywLIQ

Youtubekanal: Erfolgreich Gründen ohne eigene Geschäftsidee

https://www.youtube.com/channel/UCOdUF0xg1srEz06nLID5CaA

14 Opportunitätskosten – Die Qual der Wahl

Transscript:

Das Thema heute sind die Opportunitätskosten.

Opportunitätskosten setzt sich aus zwei Begriffen zusammen. Der eine ist Opportunität, also Opportunity, die Möglichkeit, die Chance, die Gelegenheit und die Kosten. Das kennt ja jeder – alles hat seinen Preis – sagt man ja so schön. Und bei den Opportunitätskosten geht es nicht darum, die Kosten einer Gelegenheit zu beschreiben, das man sich zum Beispiel die Eintrittskarte für ein Rockkonzert kauft, also die Chance dabei zu sein oder das man sich das Finalticket für die EM kauft oder was auch immer gerade in eurem Kopf vorgeht, sondern genau das Gegenteil.

Opportunitätskosten beschreiben nämlich die Kosten für alle Dinge die ihr nicht tut. Das klingt erst mal abstrakt – ich erklär es euch an einem Beispiel aus meiner eigenen Erfahrung.

Beispiel: Doppelbuchung

In der Anfangszeit als Unternehmer habe ich mich noch gefreut wenn ich irgendwie mal 2 Stunden bezahlt bekommen habe und habe auch solche Jobs angenommen und sagen wir einmal für die 2 Stunden bekomme ich einfach 2 Taler. Und da hatte ich einen Termin gebucht, da musste ich hin, da musste ich etwas schaffen und dann kam plötzlich der Anruf:

„Hast du nicht Zeit um zwei Tage zu filmen und das dann auch noch alles zuschneiden“. Am Ende wären es wahrscheinlich vier Tage geworden und dann hatte ich zwei Taler irgendwo verdient, aber ich musste darauf verzichten, dass ich irgendwo vier Tage hätte arbeiten können.

Ok ich habe es dann noch hingekriegt, ich habe mir jemand gesucht, der für mich diesen einen Tag gefilmt hat und habe so die anderen drei Tage abrechnen können. Das war mein Glück, aber es hätte auch komplett schief gehen können, dass ich für die 2 Stunden, die ich angenommen habe stattdessen auf 4 Tage verzichten muss. Sagen wir mal einen Taler pro Stunde. Mich haben die 2 Taler die ich bekommen hätte, fast 32 Taler gekostet.

Das sind die Opportunitätskosten, wenn man das eine tut kann man das andere nicht tun, so einfach ist es.

Wenn ihr die eine Freundin habt, könnte ihr die andere nicht haben. Also, Leute sind zum Teil Schlitzohren oder haben sehr tolerante Freundinnen, aber das Prinzip ist einfach. Ihr macht das eine und müsst auf anderes verzichten. Ich nehme jetzt diese Folge zum zweiten Mal auf, weil es total kompliziert war wie ich das erklärt habe und ich verzichte in dem Fall darauf rauszugehen, in die Sonne und mit dem Fahrrad rum zu fahren. Das sind meine Opportunitätskosten in dem Fall. Aber ich habe auch ganz andere Opportunitätskosten. Ich könnte dann auch ein Eis essen, ich könnte mit Freunden telefonieren, ich könnte für einen Kunden auf einem Projekt arbeiten, auch das liegt bei mir noch auf dem Schreibtisch. Also da könnte ich sogar richtig Geld verdienen, also mich kostet es richtig, richtig viel, dass ich hier euren Podcast aufnehme. Aber das ist es mir wert, natürlich nur für euch.

Es ist halt so, das ist eine totale BWL’er Sichtweise mit den Opportunitätskosten. Aber es schadet nicht, wenn man sich mal ein bisschen damit beschäftigt.

Beispiel: Beim Einkaufen sparen für Fortgeschrittene

Stellt euch vor ihr habt zwei Supermärkte bei euch in der Umgebung, nehmen wir den einen mal REWE und den anderen nennen wir Netto. Der REWE ist direkt bei euch unten drunter im Haus. ihr geht aus dem Haus und seid sofort dort.

Der Netto ist ein bisschen weiter entfernt – ihr müsst da vielleicht 15 Minuten laufen. Und noch so ein Phänomen, also zumindest bei dem Netto bei uns in der Umgebung – da steht man ewig an der Kasse. Also ich weiß nicht wie die das hinkriegen und ob sie das mit Absicht machen – aber mindestens so 10-15 Minuten hat man da einfach verloren, nur um an der Kasse zu stehen.

Sprich auf der einen Seite habt ihr den REWE – schnell da, schnell drin, schnell raus. Und auf der anderen Seite habt ihr den Netto, der ist günstiger aber ihr müsst länger hin laufen, ihr müsst länger an der Kasse stehen, es dauert länger bis er wieder zu Hause seid.

Und sagen wir einmal bei einem normalen Einkauf spart ihr um die fünf Euro, wenn ihr in den Netto geht, habt aber dafür eine halbe Stunde länger gebraucht. Jetzt rechnen wir das hoch

5€ = 30min

10€ = 1h

Ihr spart, dadurch das ihr in den Netto geht, pro Stunde die ihr an Arbeit investiert, 10 Euro. Dass sind die Opportunitätskosten, die dann damit verbunden sind. Wenn ihr in den Rewe geht bekommt ihr bei zwei Einkäufen 1 Stunde heraus, zahlt aber zehn Euro mehr. Das ist sozusagen der hin und her Wechselwert.

Und jetzt ist die Frage, was habt ihr sonst noch an Möglichkeiten, was könnt ihr mit eurer Zeit machen. Wenn ihr gar keinen Job hat, dann lohnt es sich auf jeden Fall in den Netto zu gehen, weil auf der einen Seite stehen null Euro, die ihr bekommt, wenn ihr nichts tut und auf der anderen Seite habt ihr zehn Euro gespart, die ihr bei zwei Einkäufen da herausholt.

Das ist die einfache Rechnung. Wenn ihr aber ein Banker seid und irgendwie 500 € pro Stunde abrechnen könnt oder so ein total geiler Managementberater, dann würdet ihr niemals in den Netto gehen, also abgesehen davon, dass ihr wahrscheinlich super High-End Produkte haben wollt. Aber sagen Sie einmal ihr seid mit beiden Produkten gleich zufrieden, ihr würdet aber für die zehn Euro die ihr spart, durch den günstigeren Supermarkt, auf 490 € verzichten, die ihr an Gehalt in der selben Stunde verdienen könntet.

Also da macht es dann gar keinen Sinn mehr in den günstigeren Supermarkt zu gehen.

Beispiel: Warum billige Schuhe teuer sind

Ich habe mir einmal günstige Schuhe gekauft – die waren aber dann nach drei Monaten kaputt.

Und d.h. ich musste mir dann wieder Schuhe kaufen und ich hasse Schuhe kaufen. Und d.h. dann für mich, ich muss dann 1 Stunde in die Stadt, ich muss dort dann irgendwie Schuhe suchen – das nervt mich auch, vielleicht sogar auch in mehreren Ländern, muss wieder zurück. Und genau, da kann man sich ausrechnen es lohnt sich einfach nicht, Schuhe zu kaufen die zerfallen. Also Adidas Neo Schuhe kauf ich niemals wieder, die sind richtig, richtig Scheiße.

Also nur um mal so ein paar Beispiele zu nennen. Adidas Neo Schuhe sind mir sofort zu zerflattert, ich war mega enttäuscht und werde sie nie wieder kaufen, weil sie einfach viel zu teuer sind, wenn ich so meine Zeit dagegen rechne, was es mich kostet diese Schuhe immer wieder neu zu kaufen.

Beispiel: Wie Sponsoren Geld kosten können?

Und noch ein Beispiel, wo ich mit Opportunitätskosten gerechnet habe. Es gibt so ein Event und das heißt Gründer Grillen. Dort pitschen Gründer ihre Ideen und da verplempern Leute total oft total viel Zeit irgendwelche Sponsoren zu suchen und dabei geht es nur darum einen Grill voll mit Bratwurst zu packen und ein paar Getränke an den Start zu bringen. Sprich um 100 Leute zu besaßen braucht man fünf Kisten Bier eine Packung Würste – vielleicht nicht ganz eine Packung – aber nichts desto trotz des ganze Event kostet 150 – 250 € und da denk ich mir das zahle ich doch lieber aus der eigenen Tasche, als dass ich jetzt irgendwie zwei Tage darein stecke, Sponsoren zu finden und mit den irgendetwas auszumachen. Sprich, da sind die Opportunitätskosten jetzt los zu rennen und sich irgendwelche Sachen als Sponsor zu suchen einfach extrem hoch – trotzdem machen das Leute. Also klar am Anfang hätte ich das auch gemacht, wenn ich das Geld nicht gehabt hätte, aber jetzt – wie gesagt, da ist ja auch noch dieser Faktor:

a.) das Geld habe ich leichter verdient in dem ich mir Aufträge suche

b.) ich lerne was daraus wenn ich mir Aufträge suche, es ist besser für mich, wenn ich herausfinde wie ich Aufträge finden und abwickeln kann, als wenn ich herausfinde, wie ich Sponsoren finden kann, da habe ich nicht viel von.

Das sind so Kleinigkeiten, da geht es um ein paar Stunden, es gibt aber zum Teil auch manchmal richtig große Entscheidungen an Opportunitätskosten.

Opportunitätskosten Extrem: Das (Master-)Studium

Die größte, die ich hatte. Nachdem ich mein Mediendesign Diplom gemacht habe und davor und davor habe ich mir noch nie Gedanken gemacht über Opportunitätskosten. Ich habe dann auch noch Bafög bekommen und es hat mich auch niemand genervt, während ich studiere, also das war ein Studium mit Freischein.

Dann habe ich einen Master angefangen. Master of Media & Designmanagement. Und dort, habe ich dann kein Bafög mehr bekommen, ich musste von meinem Ersparten den Anfang des Studiums bestreiten und dann stand ich vor einer Entscheidung nach dem ersten Semester, ich habe gemerkt ich kann dort nicht neben dem Studium arbeiten, weil es so viel Zeit kostet, da diesen Master zu machen. Ich stand vor der Entscheidung: zieh ich das jetzt durch oder breche ich es ab? Wenn ich es durchgezogen hätte, hätte ich mir irgendwie eine Bank suchen müssen, die mir einen Studienkredit gibt und auf der anderen Seite hätte ich ja Geld verdienen können. Das waren die beiden Optionen die gegeneinander liefen.

Ich musste also mir überlegen: „Lohnt sich diese Zeit, die ich da investiere“. Und ich habe mich dagegen entschieden, also ich habe das Studium dort abgebrochen, weil ich fand das Studium nicht so toll. Das war auch noch ein wichtiger Faktor. Mir war sozusagen das Studiums nicht wert, dass weiter durchzuziehen, denn ich wollte Unternehmer werden, im Studium hätte ich aber gelernt, wie ich ein Topangestellter werde. Ich hätte wahrscheinlich, wenn ich als Ziel gehabt hätte: „Ich möchte als Angestellter irgendwann einmal, 80.000€, 90.000€, 100.000 € verdienen“, wäre ich da wahrscheinlich richtig gewesen, dann hätte sich das gelohnt. Unter der Bedingung, ich möchte Unternehmer werden, war es komplette Zeitverschwendung, war ein negativer Return und das Studium ist einfach ein riesengroße Entscheidung, was Opportunitätskosten angeht, denn ihr verzichtet auf zwei Jahre. Und wenn man überlegt, selbst wenn ihr nur als Handlanger arbeitet und zehn Euro die Stunde macht und das irgendwie im Vierzigstundenjob.

10€/h, ich mache jetzt mal wieder Mathe auf:

10€ × 160h × 12Monate

ja sind auch 20.000 € im Jahr.

Also ein Studium kostet euch nicht nur das Geld was ihr sozusagen darein stecken müsst, nicht nur die Studiengebühren, sondern es kostet euch auch 20.000 € im Jahr, die ihr als Handlanger nicht verdient.

Genau dafür habt ihr aber vielleicht langfristig mehr davon. Das sind die Berechnungen, die man treiben muss.

Und bei mir war es so, durch mein erstes Studium, das ich ein Diplom hatte, bin ich schon lange weg von den 10€ gewesen, sprich ich hatte nicht mehr diese Steigerung und hätte vielleicht von 30 auf 40 € kommen können und d.h. der zusätzliche Nutzen war kleiner.

Am Ende kann ich auch als Unternehmer in derselben Zeit genauso viel lernen, das war auch meine Überlegung und deshalb habe ich’s nicht gemacht.

Noch ein Beispiel für meine Opportunitätskostenrechnung

Als ich angefangen hatte Videos zu machen, hatte ich relativ wenig Kunden, ich hatte aber dafür extrem viel Zeit und dann habe ich angefangen für Freunde einfach etwas zu produzieren.

Freunde die ein Unternehmen hatten, denen hatte ich geholfen mit Videos, denn

a.) ich hatte nichts zu tun, sprich meine Opportunitätskosten waren null Euro

b.) ich konnte einem Freund helfen, das war sozusagen der erste Gewinn, der zweite Gewinn war,

c.) ich hab Referenzen kommen. Ich konnte am Ende zeigen: „so kann ein Video aussehen, so funktioniert es“.

Hat sich für mich also in jeder Beziehung gelohnt und

d.) mein Handwerk habe ich auch noch deutlich verbessert.

Irgendwann habe ich aber so viele Videos gemacht, bezahlt, immer mehr Leute wollten das was ich mache bekommen, dass ich halt gar keine Zeit mehr hatte. Und dann war das Video, was ich für Freunde gemacht hätte, nicht mehr umsonst, sondern es hat mich richtig Geld gekostet, weil ich konnte ja dieselbe Zeit auch verkaufen.

Wenn man mehr Geld als Zeit hat

Das ist so der eine Aspekt. Und dann habe ich einmal Urlaub gemacht und dann war es plötzlich total die Kacke am Dampfen.

Also d.h., ich habe plötzlich zwei komplette Monate nur durchgearbeitet um alle Projekte, die sich da angestaut hatten, zu erledigen. Mein Kontostand hat sich auf jeden Fall gefreut, aber plötzlich habe ich gemerkt, das ist mir gar nicht mehr so viel wert. So sprich: sobald einfach genug Geld hat, macht zusätzliches Geld einen nicht glücklicher.

Das war auch was, was ich da festgestellt habe, sprich: die Kosten auf Reisen zu verzichten, also auch am Wochenende zu arbeiten und gar keine Zeit mehr zu haben und aufstehen-arbeiten, aufstehen-arbeiten, aufstehen-arbeiten, die wurden einfach immer höher. Und dann fängt man an seine eigenen Freizeit mal mehr zu wertzuschätzen und das hat mich dazu gebracht, dass ich mich jetzt mit Freelancern beschäftige. Ich fang gerade an meine Firma zu erweitern und einfach mal zu gucken wie funktioniert es denn für mich, Arbeit abzugeben, also bestimmte Aufgaben die relativ klar definiert sind, weiterzugeben.

Und das ist die erste Erfahrung: ich verdiene weniger, also ich verdiene deutlich weniger und ich verdiene auch weniger pro Stunde. Es ist noch nicht so, dass ich das von vornherein super hebelt, sondern

A.) die arbeiten am Anfang halt nicht so schnell wie ich, weil ich ihnen – ja weil natürlich bei mir jahrelange Erfahrung ist, es wäre auch krass, wenn die das von Anfang an könnten.

B.) ich muss denen immer noch erklären, was sie tun sollen. Also sprich: da ist auch noch eine Menge Kommunikationsaufwand drin.

Und ich sehe es im Moment sozusagen zum einen als Investment und das andere ist: warum die Opportunitätskosten für mich jetzt dann doch nicht so hoch sind, sind die Steuern.

Am Anfang, wenn man die ersten zehntausend Euro im Jahr verdient, da zahlt man fast nichts an Steuern, das wird aber immer ganz schnell ganz, ganz viel mehr. D.h., dadurch, dass ich noch keinen extrem teuren Lebensstandard hab, denk ich mir, wenn ich jetzt meine Zeit rein investiere – ein Chef zu werden und zu lernen wie das funktioniert, habe ich einen besseren Return, weil auf mein Wissen, darauf muss ich keine Steuern zahlen, ganz einfach.

Wissen ist Steuerfrei, Geld nicht

Wenn ich mehr Wissen hab, kann ich langfristig mehr davon profitieren, aber ich muss keine Steuern dafür bezahlen. Wenn ich Geld hab muss ich Steuern dafür bezahlen, das ist die Überlegung, die ich hab und weshalb ich trotzdem sage, ich hole mir jetzt Leute und versuch das mal mit den Freelancern und vielleicht kriege ich das irgendwann ordentlich hin, dass ich nämlich dann so viele Freelancer hab, dass sich es wieder lohnt, dass sich die Freelancer selber beibringen können, wie das funktioniert. Das sind alles meine Pläne, also auf lange Sicht habe ich hoffentlich mehr davon aber im Moment ist es erst mal Opportunitätskosten, ich verzichte darauf, dass das Geld bei mir in der Tasche landet, ich verzichte auf eine gewisse Menge an Freizeit, aber ich gewinne auch eine gewisse Menge an Freizeit, sprich für acht Stunden auslagern, muss man schon eine Stunde arbeiten, das ist dann schon o. k. Aber die eine Stunde kriege ich dann immer noch nicht bezahlt, das ist dann der Preis.

Opportunitätskosten bei diesem Podcast

Und auch dieser Podcast hat etwas damit zu tun, denn auch da überlege ich, schneide ich ihn jetzt selber oder such ich mir jemanden, der mir diesen Podcast schneidet. D.h. Opportunitätskosten, ich kann mit dem Podcast noch kein Geld verdienen, aber ich kann mit anderen Dingen Geld verdienen und mein Plan ist es, dass ich irgendwann über den Podcast auch – irgendwie interessante Kontakte habe oder sogar Aufträge kriege, dass ich jetzt etwas an den Start bringe, was mir langfristig einen Return bringt. Wo sozusagen, die Zeit oder das Geld, das ich auch da rein stecke, um das produzieren zu lassen, dass sich das lohnt.

Ich stecke hier in die Folge – also mal ganz ehrlich – ich habe es zum zweiten Mal aufgezeichnet, mir Notizen gemacht, ich stecke in die Folge eine Stunde und dann wird das nochmals geschnitten und hochgeladen und alles was so damit zusammenhängt – also da gehen schon einige Stunden rein.

Und da ist die Frage: „Lohnt sich das?“ Das ist natürlich wieder etwas, da muss ich wieder messe.

Also LeanStartup Folge, wie man sowas misst. Das kann man dann natürlich sehen, ich habe mir jetzt erstmal vorgenommen – ich knall mal 15 Folgen durch und finde dann raus ob sich das gelohnt hat ob sich meine Beziehung zu den Menschen die sich dieses anhören, also meine Beziehung zu dir, ob die sich eher positiv verbessert, ob da mehr Vertrauen ist und überhaupt was an Rückmeldung kommt.

Deshalb, ich würde mich wirklich megafreuen, wenn sich die Leute mal bei mir melden und mir dann sagen ob ihnen der Podcast was gebracht hat, ob ich das weitermachen soll, ob sich das lohnt.

Ich bin gespannt ob sich dieser Podcast für mich lohnt, aber natürlich habe ich auf jeden Fall auch ein Learning, wenn ich mit Kunden rede, kann ich darüber reden was so ein Podcast bringt. Ich hab noch keine Erfahrung, wie so ein Podcast sich auswirkt. Ich habe Erfahrung mit Videos. Es ist total krass, was ich für Menschen ich über meine Videos kennen gelernt habe und meine Erwartung ist das ich im Podcast ähnlich nette Menschen und ähnliche kompetente Menschen finde.

Meine weitere These ist: „Leute die ihre Zeit effizient nutzen wollen, die hören eher Podcast und haben eher gar keine Zeit mehr sich meine Videos anzugucken, aber die haben vielleicht Interesse daran, Videos von mir produziert zu bekommen, weil sie nämlich dann ihre Zeit hebeln können.“

Ich kann den Leuten dann irgendwann auch mal berichten was so ein Podcast bringt, also sprich vielleicht merke ich: „Ah Podcast war einmal eine interessante Erweiterung“. Vielleicht nehme ich das in mein Programm auf, vielleicht finde ich Freelancer, die das vielleicht machen, all solche Fragen, die gehen mir gerade durch den Kopf, weshalb sich das wahrscheinlich doch lohnt.

Und mein Tipp ist:

Überlege dir mal bei allem was du tust, könntest du nicht etwas anderes tun und rechne das einfach mal durch. Vielleicht macht es Sinn eine Putzfrau einzustellen, also da überlege ich gerade auch. Eine Putzfrau einzustellen ist wahrscheinlich besser.

Da freue ich mich auf eure Diskussionsbeiträge.

13 Prozesse & persönliche Assistentin mit Markus Schranner

Markus Schranner hat sowohl bei großen Unternehmen, bei einem Startup als auch beim Verein Startup Germany e.V. es jedes mal geschafft unglaublich viel auf die Reihe zu bekommen. Sein wichtigstes Geheimnis dabei sind gut funktionierende Prozesse. Denn nur so kann er Arbeit an Teammitglieder weitergeben.

Leider sind weder meine Prozesse noch das Business Modell für meinen Podcast so ausgearbeitet, dass ich gute Show Notes hinbekomme, aber vielleicht verbessere ich das nochmal. Hier meine unsortierten Notizen:

Welche Prozesse und Tools nutzt du?

Routine definieren

Dokumentieren

-> Worddocs

Mindmaps

  • Mit Vorlage
  • XMind

Ablaufdiagramme (prozessFlow)

ERP für Angebote und Rechnungen

CRM

Dolibarr

Spezial Tipp:

Erstellt euch Ordner Vorlagen

markus-schranner-ordner

Wer mehr über Markus Schranner wissen möchte, der sollte auf:

http://startupgermany.org

11 Profit First mit Benita Königbauer

Nachdem sie das Buch „Profit First“ gelesen hatte, war sie von dem Konzept begeistert und wollte dieses unbedingt auch in Europa und vor allem Deutschland etablieren. Benita Königbauer führt eine Steuerkanzlei in München, ihr Herz jedoch schlägt eigentlich für etwas Anderes: Sie möchte leidenschaftliche Unternehmer finanziell erfolgreich machen. Zu diesem Zeitpunkt gab es allerdings in Europa noch keinen „Profit First Professional“; und so kam es, dass Benita als erste Europäerin zu einem solchen ausgebildet wurde und das Konzept nun hier verbreitet.

Was versteht man unter „Profit First“?

„Profit First“ ist das, was der Name sagt: Gewinn zuerst. Der Fokus soll weg vom typischen BWL-Denken: Umsatz – Kosten = Gewinn hin zum Gewinn als dem Mittelpunkt des Denkens. Das bedeutet, bei Profit First wird die Formel kurzerhand umgedreht: Umsatz – Gewinn = Kosten. Das ist zwar rechnerisch das Gleiche, doch wird dem Gewinn plötzlich viel mehr Bedeutung beigemessen; er kommt nicht mehr einfach hinten raus nach der Rechnung, sondern er fließt aktiv in die Rechnung mit ein. Das Mindset wird so ein anderes.

Profit First = Parkinson-Effekt – wir geben das aus, was uns zur Verfügung steht

Der Parkinson-Effekt beschreibt, dass der Bedarf an einer Ressource sich immer am aktuellen Vorhandensein dieser Ressource orientiert; das heißt, habe ich viel von etwas, dann brauche ich auch viel, habe ich wenig, dann komme ich auch mit wenig klar. Profit First macht sich diesen Effekt zu nutze, indem es die Ressource, also das Geld, von vorne herein geschickt aufteilt. Der Unternehmer sollte 5 Konten haben:

  1. Einnahmen-Konto, auf das alle Einnahmen eingehen.
  2. Profit-Konto (auch bewusst das zweite): Hier wird von vornherein ein gewisser Prozentsatz des Einkommens als Gewinn eingezahlt (natürlich in einem realistischen Maßstab).
  3. Unternehmer-Gehaltskonto, auf das sich der Unternehmer selbst ein Gehalt auszahlt, über das er frei verfügen kann. Dies ermöglicht einen unbeschwerten Zustand, der dem Unternehmer einen guten Überblick und ein gutes Gefühl gibt.
  4. Steuer-Konto, auf dem schon einmal die Rücklage für die Steuer gebildet wird, sodass am Ende des Jahres keine böse Überraschung wartet. Mit diesem Geld wird dann gar nicht weiter geplant, es steht im Endeffekt ja auch nicht zur Verfügung.
  5. Allgemeine Ausgaben Konto. Das bedeutet, dass das was am Ende, also nach dem Verteilen des Geldes auf die ersten vier Konten, übrig bleibt, das ist, was zur Deckung der Kosten noch da ist, und womit ich auskommen muss und kann.

Direkte vs. laufende Kosten

Direkte Kosten, also das, was direkt mit einem Auftrag in Verbindung steht, wie zum Beispiel ein Bahnticket hin zu einem Kunden oder die Bezahlung von Subunternehmen, werden bei Profit First aus der Rechnung raus gelassen. Erst das, was nach Abzug der direkten Kosten von den Einnahmen übrig bleibt, ist das, was zur Auszahlung auf die 5 Konten bereit steht. Laufende Kosten hingegen sind die Kosten, die dann tatsächlich vom Kostenkonto (dem fünften Konto) abgehen, wie zum Beispiel die Kosten für Domains, die keinem direkten Kunden oder Projekt zugeordnet werden, sondern einfach laufend sind. Unter direkte Kosten würde beispielsweise auch ein Freelancer fallen, der ganz spezifisch für ein Projekt gebucht wird, und dann wieder geht, während ein fest angestellter Mitarbeiter unter die laufenden Kosten fallen würde, also vom Kostenkonto bezahlt wird.

Bei welcher Bank kann ich mehrere Konten führen?

Das Problem ist häufig, dass Banken es nicht (oder nur mit Kosten verbunden) zulassen, dass 5 Konten parallel geführt werden. Es gibt daher ein paar Tricks: zwingend laufende Geschäftskonten müssen ja nur das Einnahmen- und das Kosten-Konto sein. Alle anderen Konten kann man beispielsweise mit Tagesgeld-Konten abarbeiten. Viele Banken allerdings erlauben nur ein Tagesgeld-Konto pro Geschäftskonto, weswegen man sich dann eventuell eine andere Bank suchen muss oder eben Konten bei mehreren Banken führt. Gewinn- und Steuerkonto bei einer anderen Bank zu führen ergibt sowieso Sinn, da man es dann von vornherein nicht immer sieht und kein Bedürfnis hat, an das Geld ran zu gehen. Ein Trick kann hier auch sein, sich mal bei den Kfz-Anbieter Banken zu informieren (VW-Bank, Audi-Bank…): manchen ist es egal, wie viele Tagesgeld-Konten geführt werden.

Tacheles: Wie viel Prozent der Einnahmen soll auf welches Konto?

Für ein Unternehmen bis 250.000 Umsatz sollten 5% Gewinn ausgeschüttet werden, 50% eigenes Gehalt, 15% Steuern und 30% dann für die Kosten. Das ist natürlich nur ein Vorschlag, aber bevor man gar nicht los legt, können diese Werte erstmal so genommen werden und können dann natürlich angepasst werden. Wichtig ist am Anfang, kleine Schritte zu machen: wenn mein Unternehmen die ganze Zeit Kosten von 70% hatte, kann ich nicht plötzlich auf 30% im nächsten Quartal runter gehen. Lieber erstmal auf 68% runter gehen und schauen, was passiert. Zu kleine Schritte sind nicht schlimm, zu große, die nicht funktionieren, demotivieren und enttäuschen uns hingegen. Profit First soll Spaß machen!

Erfolgsgeschichten!

Es gibt Unternehmer, die mit Hilfe von Profit First ihre Kosten innerhalb von einem halben Jahr halbiert haben, indem sie ihr Mindset geändert haben, also beispielsweise zu allen Kosten erst einmal „nein“ gesagt haben und erst einmal versucht haben, eine günstigere Lösung zu finden. Es zahlt sich aus, kreativ zu sein! Verkauft euch außerdem nicht unter Preis! Es kann sein, dass eure Preise einfach zu niedrig sind. Es gibt Unternehmer, die ihre Preise vervierfachen konnten, wo das Problem also schon bei der Preisfindung lag. Schaut euch auf dem Markt um und passt eure Preise an, lernt einzuschätzen, was eure Arbeit wert ist. Außerdem sind viele Unternehmer einfach so froh, dass die Steuern schon bereit liegen, wenn der Bescheid kommt. Darüber muss man sich schonmal keinen Kopf mehr machen, das Geld liegt sowieso schon bereit und kann gezahlt werden. Ein toller psychologischer Effekt!

Man kann und sollte auch mehr als 5 Konten anlegen

Man kann kreativ werden: beispielsweise bietet es sich an, ein weiteres Konto für Investitionen zu eröffnen oder für andere Dinge, wie beispielsweise Versicherungen, die immer anfallen und immer ungelegen am Ende des Jahres kommen. Ein Investitionskonto kann beispielsweise schon im Vorhinein geführt werden für Dinge, die in Zukunft anfallen, oder aber man weiß schon, alle 5 Jahre steht etwas an, und kann dann passend dazu einen gewissen Prozentsatz regelmäßig auf das Konto überweisen. Hier sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt! Setzt eure eigenen Prioritäten.

Das Ziel von Profit First

Das Ziel von Profit First ist es, langfristig ohne Fremdkapital auszukommen, also keine Darlehen oder Sonstiges in Anspruch nehmen zu müssen. Das bedeutet, das Unternehmen wächst aus eigener Kraft: erst wird das Geld ran geschafft, dann werden Investitionen getätigt (es gibt natürlich Ausnahmen, zum Beispiel muss ich natürlich Maschinen anschaffen, bevor meine Schreinerei Geld abwerfen kann). Generell gilt jedoch: niemals laufende Kosten mit Fremdkapital decken! Ein Unternehmen, das keinen Gewinn abwirft, ist nicht gesund, und daran muss gearbeitet werden. Die Lösung ist nicht, von Fremdkapital zu leben; die Lösung muss sein, das Unternehmen gesund zu machen und dann zu wachsen. Das will Profit First erreichen.

Einsteiger-Tipps

Lies zuerst das Buch „Profit First“ von Mike Michalowicz (oder ins Deutsche übersetzt von Barbara Budrich)! Es is unterhaltsam geschrieben und hilft dir, die Idee zu verstehen. Benita arbeitet außerdem gerade an einem Online-Kurs, den sie in Zukunft heraus bringen möchte. Sie steht euch aber auch persönlich zur Seite, kontaktiert sie, falls ihr Hilfe benötigt!

Tipp

Und ganz wichtig: fangt einfach HEUTE an. Eröffnet noch heute ein Gewinn-Konto und beginnt, vielleicht auch nur mit einem kleinen Prozent, euch Gewinn auszuzahlen. Das könnt ihr sofort erledigen und es ist der erste Schritt, euer Mindset zu ändern und das Ruder zu übernehmen. Du entscheidest über deine Zukunft und die Zukunft deines Unternehmens!

Banken die dich dafür nutze:

Fidor Bank (da kannst du ein Privat (Gehalt) und eine Firmenkonto (Einnahmen) machen – hier bekomme ich 5 € wenn du dich anmeldest)

N26 (Mein Profit Konto, oder wie ich es nenne: Funny Money)

Update: N26 ist seit November 2016 kein Startup mehr, sondern eine Bank und hat sich bei dem Umzug mehr als dämlich angestellt: Entweder man zieht in wenigen Wochen um und ist in der Lage seine Karte zu empfangen und zu aktivieren oder das Konto wird deaktiviert. Wer also zu diesem Zeitpunkt länger im Ausland ist hat Pech gehabt und kommt nicht mehr an sein Geld.

Links

http://www.profit-first.de

http://www.einfach-klarheit-schaffen.de

http://amzn.to/2jzAzYs  Das Buch als Affiliate Link

EPISODE 24: PROFIT FIRST IN GERMANY WITH BENITA KÖNIGBAUER

http://www.mikemichalowicz.com/episode-24-profit-first-in-germany-with-benita-konigbauer/